Gewöhnungsbedürftig. Das war der Gedanke, als die Single „Spent the Day in Bed“ zum ersten Mal aus den Lautsprechern schallte, und angesichts des seichten Synthiepops fragte man sich erschrocken, ob Morrissey seine beiden Gitarristen Boz Boorer und Jesse Tobias in Rente geschickt hat. Eine Furcht, die glücklicherweise verfliegt, wenn man die erste beiden Songs des Albums – „My Love, I’d do anything“, das darüber hinaus noch vor fetten Bläsern strotzt, und „I wish you lonely“ – hört. Beim in Berlin für Arte mitgeschnittenen Konzert (das auf Youtube zu finden ist) bewies Morrissey, dass die Stücke auch den Livetest bestehen.