Langsam, aber sicher entwickelt sich Aschaffenburg zur Podcast-Hochburg. Im Schatten von großen Namen wie „Im Autokino“ oder „Proseccolaune“ gedeihen kleinere Podcasts prächtig. Dazu gehört auch „Alarmstufe Beige“ von Constantin „Conny“ Groß und Mischa Elbert, die sich für Abseitiges genauso interessieren wie für die schrägen Seiten des Alltags. Zeit also, die beiden charmanten Babbler kennenzulernen.
Die Stimmen der beiden dürften zumindest Berufspendlern nach Frankfurt ein Begriff sein, moderieren Conny und Mischa doch beim Frankfurter Radiosender Radio X seit 2017 regelmäßig die Frühstückssendung „scrambled X“ – eine Erholung für alle von kommerziellen Formatradios gestressten Ohren. Recht schnell wurde klar: Da geht noch mehr. Der logische Schritt war der Weg ins Internet, wo das Format des Podcasts mehr Freiheit und Flexibilität bietet. Was für Conny und Mischa und essenziell ist, wie sie im Gespräch berichten.
FRIZZ Das Magazin: Radio ist ein sehr traditionelles Medium, mit „Alarmstufe Beige“ macht ihr seit 2018 auch einen Podcast. Wie unterscheiden sich Radio und Podcast, was bevorzugt ihr selbst?
Mischa: Die Live-Situation im Radio ist schon extrem spannend. Ich bin zusätzlich auch noch ein ziemlicher Musik-Nerd und freue mich auch immer wieder mal, ein paar unbekannte, musikalische Perlen auswählen und laufen lassen zu können. Den Podcast hingegen mag ich, weil wir einfach absolut ungezwungen drauflos labern können.
Conny: Ich liebe beides. Ich liebe es, im Studio zu sein und live mit den Hörern zu reden. Ich liebe aber auch die Narrenfreiheit im Podcast, alles sagen zu dürfen, was wir wollen.
Mischa: Wobei wir noch erwähnen sollten, dass wir jetzt schon seit einiger Zeit unsere Podcasts auch als Video im Studio Stenger mit mehreren Kameras und Live-Regie produzieren und auf unserem YouTube-Kanal veröffentlichen, das gibt dem Podcast noch mal eine ganz neue Dimension.
Für die Leser, die „Alarmstufe Beige“ noch nicht kennen: Was sind die Themen eures Podcasts?
Mischa: Mittlerweile haben sich quasi drei Kategorien etabliert. Einmal ist das der von uns intern liebevoll betitelte „Labercast“: Conny und ich quatschen einfach frei drauf los.
Conny: Manchmal machen wir auch kleine Aktionen, bestellen beispielsweise zufällig ausgewählten Chinakram und stellen diesen vor, überreichen uns in der Folge unsere Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke oder widmen uns unserem Lieblingsthema: die Toilettensituation in allen Ecken der Welt.
Mischa: Die zweite Kategorie ist der „Gästecast“: Hier laden wir uns verschiedenste Gäste ein, die irgendwas Interessantes oder Kurioses zu berichten haben. Darunter sind beispielsweise Auswanderer, die mittlerweile ihr Leben auf die andere Seite der Welt verlegt haben oder auch der Tankwart einer 24-Stunden-Tankstelle im Rotlichtmilieu.
Die dritte Kategorie ist euer bekanntestes und beliebtestes Format: die Sonderfolgen mit dem Titel „AlarmstUFO Beige“.
Conny: Ja, das Thema „UFOs und Außerirdische“ ist schon immer meine heimliche Liebe gewesen. Ich habe Paul, unseren Alien-Experten, über unseren Produzenten Daniel Stenger kennengelernt, die beiden sind öfter musikalisch zusammen unterwegs. Ich war überzeugt, dass das ein mega Thema für den Podcast wäre. Also habe ich Mischa, der bei diesen Themen immer sehr skeptisch ist, möglichst sachte darauf vorbereitet, dass ich das gerne im Podcast behandeln will.
Mischa: Er hat mir mit dem Thema ewig in den Ohren gelegen, aber ich habe mich immer geweigert, da ich Angst hatte, dass unser Podcast in die Spinner- und Weltverschwörungstheoretiker-Ecke gestellt wird.
Conny: Letztendlich konnte ich ihn aber dann doch überzeugen, vor allem da Mischa seine skeptische Haltung diesen Themen gegenüber beibehalten durfte und es jetzt quasi sein Job ist, Kontra zu geben.
Mischa: Zunächst wollten wir ja eigentlich auch nur einen normalen „Gästecast“ mit Paul aufnehmen, an weitere Folgen haben wir am Anfang noch gar nicht gedacht.
Conny: Paul hatte direkt eine Agenda an Themen vorgelegt, die wir unmöglich in nur einen Podcast hätten packen können. Wir haben uns also getroffen, um die ersten Themen zu besprechen, und schon nach diesem ersten Gespräch war mir klar, dass wir da was Großartiges an der Hand hatten. Paul hat uns Dinge offenbart, von denen ich nie zu träumen gewagt habe, und Mischa hat vehement versucht, möglichst wissenschaftlich fundiert gegen das alles zu argumentieren.
Mischa: Ich war ja am Anfang noch nicht so überzeugt, wurde aber eines Besseren belehrt. Die ersten „AlarmstUFO“-Folgen sind so gut angekommen, dass wir daraus quasi ein kleines Spin-Off machen mussten. Außerdem war das Wortspiel einfach zu gut, um es liegen zu lassen! Mittlerweile hat sich auch unsere Fancommunity in zwei Lager aufgeteilt: die UFO-Gläubigen im „Team Conny“ (oder auch „Team Mulder“), und die Leute der Fakten und Wissenschaft im „Team Mischa“ (oder auch „Team Scully“).
Conny: I want to believe!
Eine Frage, die sich beim Hören „AlarmstUFO Beige“ früher oder später wohl unweigerlich stellt: Meint der Paul das alles ernst?
Conny: Ja!
Mischa: Ganz ehrlich? Das frage ich mich selbst auch jedes Mal von Neuem. Wenn man Paul mal persönlich kennengelernt hat, fällt es einem sehr schwer, ihm nicht zu glauben. Paul ist ein extrem intelligenter und überzeugender Typ und kein dahergelaufener Esoterik-Spinner. Ich meine, der Kerl ist Pilot, Fluglehrer, Grundschullehrer, Multiinstrumentalist und was weiß ich noch alles – das bürgt ja quasi schon für einen gewissen Intellekt und eine gewisse Glaubwürdigkeit. Noch dazu passen seine Theorien manchmal schon extrem gut zusammen und er hat hin und wieder ein paar beeindruckende Quellen an der Hand, da tue ich mir teilweise schon extrem schwer, noch eine Angriffsfläche zu finden.
Für wie viele Folgen „AlarmstUFO Beige“ habt ihr noch Gesprächsstoff?
Mischa: Den Masterplan kennt nur Paul. Ich konnte mal einen kurzen Blick auf seinen Themen-Spickzettel werfen und da war noch einiges an Punkten offen.
Conny: Mittlerweile bekommen wir auch immer mehr Fragen aus der Community, die wir natürlich auch noch versuchen zu beantworten, was ebenfalls einige Zeit in Anspruch nimmt. Wenn ich vermuten soll, würde ich sagen, dass wir noch nicht mal die Hälfte aller Punkte abgehandelt haben.
FRIZZ freut sich drauf!
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