© Ralph Rußmann
Ralphs Corner_#4 Aufraeumen
Es ist nie genug aufgeräumt, wenn meine Frau nachhause kommt. Es kann passiert sein was will. Gespült, gekocht, gewaschen, es reicht selten zur Zufriedenheit. Verrückt. Dabei stört das Unverräumte und Ungeputzte den ganzen Tag weder meine Tochter, noch meinen Sohn und mich schon mal überhaupt nicht. Aber irgendwas liegt eben immer irgendwo und es herrscht große Verwunderung, warum das da noch hängt. Das ist sehr anstrengend für mich. Denn zwischen 7.00 Uhr und Hausverlassen meiner Frau und 16.00 Uhr-Rückkehr leben hier ja Menschen. Essen, trinken, umziehen. Was halt so gemacht wird den ganzen Tag. Das wird jedoch völlig ignoriert. Aber jetzt habe ich einen Trick von einem über 60-Jährigen bekommen und der funktioniert. Hand drauf! Kommt meine Frau nach Hause oder am Abend vom „Gutenachtsagen“ ins Wohnzimmer, räume ich irgendwas rum. Egal wo, völlig gleich, welcher Gegenstand. Vorher mache ich nur wenig, schaue fern oder blättere in einem Magazin. Aber dieser Moment ist entscheidend. Meine Frau sieht mich tätig und ist glücklich. Ganz gleich wie viel noch zu tun ist, ich bin ja mittendrin. „Ach klasse, Du hast schon angefangen“ Viel schlimmer wäre, ich hätte dreiviertel der anstehenden Dinge bereits erledigt und würde jetzt bereits den langen Otto auf der Couch machen. Versteh’ einer die Frauen. Manchmal völlig andere Menschen.
Bruno und ich hören: Descendents „Everything Sucks“ (Epitaph)