
Robbi Fietzek
FRIZZ Das Magazin: Wann und wo bist du erstmalig mit Kunst in Berührung gekommen?
Robbi Fietzek: Schon im Vorschulalter hatte ich damit angefangen, Micky Maus und Donald Duck mit Butterbrotpapier abzupausen. Das war schon mal eine gute Übung. In der ersten Klasse fiel ich meiner Lehrerin (Fräulein Sauber, kurz vor ihrer Pensionierung in der Grünewaldschule) so sehr auf, dass sie mich an der Tafel für die Klasse vormalen ließ. Allerdings kritisierte sie einmal in einem Bild, dass ein Vogel (einer dieser typischen V-Vögel, die in Kinderbildern am Himmel flattern) die Sonne berührte: „Der verbrennt sich doch den Flügel“, ermahnte sie mich. Ich traute mich nicht, ihr zu widersprechen – aber tief im Inneren spürte ich, dass sie keine Ahnung hatte.
Welche Zutaten brauchst du für kreativ-produktives Arbeiten?
Erstmal nicht viel: Papier, Bleistift, Kohle, Filzstifte … Was gerade so herumliegt. Im Moment ist es eine Flasche Tanktinte aus den 50ern. Aber dann benutze ich oft im zweiten Schritt den Scanner, da geht der Spaß erst richtig los: Colorieren, Kontraste ändern, Collagen machen, Texte einbringen. Manchmal zeichne ich auch direkt mit dem Grafiktablett am Mac.
Welcher Ort in Aschaffenburg ist ein Garant für Inspiration und weshalb?
Kein spezieller Ort, aber unsere Tageszeitung war oft eine Quelle der Inspiration! So entstand damals im FRIZZ (als es noch FRITZ hieß) die Rubrik „Neulich im Main-Echo …“.
Welches Künstlerklischee lebst du?
Gar keins. Ich war jahrzehntelang in meinem Job bei der T-Com eingebunden, der bestimmte den Takt und ich zeichnete nur wenig nebenher. Jetzt kann und muss ich meine Zeit selbst einteilen, das bedeutet weniger Strukturen und dafür manchmal Chaos, aber was soll’s, es gibt Schlimmeres.
Die Aschaffenburger Kunstszene …
… ist sehr groß für so ein kleines Städtchen. An dieser Stelle einen lieben Gruß an Maria Matlok und ihre Nelly 5!
Zur Person
Geburtsort: Aschaffenburg
Geburtsjahr: 1957
Wohnort: Aschaffenburg
Kunstart: Illustrationen, Karikaturen
Künstlerischer Werdegang: Autodidakt
Aktuelle Schau: „Local Heroes“ im Sidekick, Roßmarkt 19, bis Oktober 2016 (danke, Pam!)