Hey, hey, hey. Ich habe einen coolen Scheiß entdeckt. Richtig heißer Kram und das diesmal sogar noch vor der Trendwelle. Wer einmal richtig vorne mit dabei sein will, holt jetzt schnell besser Brille, Block und Stift und schreibt mit. Das gilt auch für all diejenigen, die den Dry January oder Veganuary verpasst haben. Und ganz besonders für alle Food-Blogger, Influencer und Event- und Content-Creator, denen der trockene oder wahlweise vegane Januar bereits wieder zu lame, fade oder old-fashioned und damit von gestern ist. Weil es eben schon wieder fast jeder macht. Also im Januar auf Schnaps und Bier oder Fleisch verzichten. Bevor sich die Männer zumindest dann im November noch einen Schnauzer wachsen lassen, um mit dem Movember auf die Gefahr von Prostata- oder Hodenkrebs hinzuweisen. Hallo Herr Doktor, haben sie einen Termin frei?
Das Ding heißt FASTENZEIT!
Was ich allerdings entdeckt habe und sogar selbst im Eigenversuch durchziehe, ist noch viel krasser, dauert deutlich länger und ist super-catchy individual. Kapiert? Hier kann jeder sogar selbst entscheiden, was vom Speise- oder Lebenslust-Plan verschwindet. Wenn sie oder er nur ordentlich Mumm in den Knochen hat, es dann auch auf die Distanz durchzuziehen. Das Ding heißt FASTENZEIT! Noch nie gehört? Glaube ich gerne. Der Knüller ist, dass das von einer kleinen Community in Deutschland schon ganz lange praktiziert wird. Das bekommen anscheinend aber nur noch die wenigsten mit. What the Hell? Fast End Zeit? Nein! Nicht richtig zugehört oder gelesen. Nicht die Zeit des schnellen Endes, sondern ein deutsches Wort: Fastenzeit. Zeit für das Fasten. Und die geht so: Da lässt man sich erst noch an Fasching ordentlich zulaufen, Becher hoch, Kreppel bis zum Abwinken und nochmal ran an die Mutti.
Mit Saufen, Rauchen, Fleischwurst futtern, Schokoküsse mampfen oder fremden Frauen am Rock zupfen.
Aber dann, ab Aschermittwoch – also ab Ash-Wednesday – wird radikal aufgehört. Mit Saufen, Rauchen, Fleischwurst futtern, Schokoküsse mampfen oder fremden Frauen am Rock zupfen. Ich ziehe das selbst gerade durch und ich sage allen, das ist manchmal echt tougher Kram und da musst du strong-minded sein und vor allem bleiben. Ich verzichte nämlich auf Alkohol, Wurst UND Süßigkeiten. Mache damit sogar eine Art Best-of aus Dry January und Veganuary, einen Verschnitt, eine blended Version. Nur much more heavier! Aber ganz zum Schluss, wenn ich diese Road der Enthaltsamkeit bis zum Ende gegangen bin, habe ich einen absoluten Mental-Load. So krass, das glaubt mir fast keiner. Ganz sicher. Jetzt warte ich nur noch darauf, dass sich irgendein Prominenter dieser smashen Sache als Zugpferd annimmt. Vielleicht die nimmermüden Joko Winterscheidt und Matthias Schweighöfer? Die zwei haben ja schon zum Dry January einen alkoholfreien Wein auf den Markt geworfen und dazu ihre debil grinsenden Visagen in die Kameras gehalten. Schöne falsche Freunde … ah, sorry, verschrieben, schöne drei Freunde. Leider fehlt die Winzerin auf dem Bild. Dabei macht die doch die ganze Arbeit. Oder habe ich das mit der Weinmacherei falsch in Erinnerung und am Ende stand Schweighöfer persönlich mit blankem Fuß im Traubenfass? Zumindest vor Winterscheidt hatte ich noch recht lange Respekt. Aber wenn man den Arsch für alles hinhält, fällt es zumindest mir zunehmend schwer. Zeitschrift, Show, Schokolade und Wein. Wahrscheinlich demnächst noch komplett recycelte Badeschlappen aus Kokosrinde. Rechtzeitig zum FAIR February im nächsten Jahr? Larry, mach das Bett! Das halte ich im Kopf kaum aus und brauche gleich einen Drei-Freunde-Riesling, aber mit extra Alkohol. Ahhh. STOP! Fastenzeit! Jetzt wäre ich doch tatsächlich beinahe auf den Pfad der Sünde geraten. Allein deshalb tut die Enthaltsamkeit richtig gut. Da bin ich hinterher nämlich wieder fokussiert und detoxed in der Birne und kann mich auf das Wesentliche konzentrieren. Healthy und fresh like a Turnschuh bin ich dann. Self Care von der astreinen Sorte. Na? Alle auf den Geschmack gekommen? Nächstes Jahr: Ash-Wednesday geht’s wieder los. Ich glaube, das wird der Knüller des Jahres.