Mensch, da war doch was? Erinnert sich wer daran? Vor gefühlt 100 Jahren. Die Lösung ist keine Grundrechenart und auch kein vollständiger Satz und hat doch was damit zu tun. Na? Das ist mal eine knifflige Nummer. Deshalb alle Mann und alle Frau und alles dazwischen nachdenken. Oder wird es jetzt wieder zu kompliziert? Ruhig Blut. Ich lüfte gleich des Rätsels Kern. Schiefer Turm? Genau. Richtige Fährte. Pisa. Nur halt nicht die Stadt, sondern die Studie. Geht ja auch mit S los. Also Stadt und Studie, nicht Pisa. In Anbetracht der Ergebnisse muss ich besser auf Nummer sicher gehen, nicht dass hier was durcheinander gerät im Bildungsnotstandsland. Denn Anfang der 2000er haben wir doch schon einmal dumm aus der Röhre geschaut. Letzter Platz. Oder so ähnlich. Aber ausgerechnet wir? Das Volk der Dichter und Denker, Raucher und Trinker! Deutschland ganz hinten? „Nicht mit uns“, riefen wir und wollten alles besser machen. Wo wir sind, ist schließlich vorne. Vorsprung durch Technik. Ganz oben wollten wir landen, nur leider jetzt der neue Schock. Und wieder geht es durch Mark und Bein. Völlig am Arsch, nix dazu gelernt. Dabei haben wir viel gemacht und getan. Gibt’s doch gar nicht!
Hhhm. Jetzt muss ich mich allerdings mal melden und vorsichtig fragen: Haben wir überhaupt etwas gravierend Fundamentales unternommen? Oder einfach die Schulen und vor allem die ersten vier Klassen sich selbst überlassen? Gerade eingetroffene Flüchtlingskinder dazugepackt. Neben all diejenigen, die zusätzlich auch noch besonderen Inklusionsbedarf haben? Augen zu. Wird schon klappen. Mach es gut, du alte Lehrkraft und schaff mal was. Home-Schooling während der Pandemie mit Kindern, deren Eltern noch nicht mal kapieren, dass das Internet außer Shoppingangeboten auch noch andere Formate bereithält. Deutschlernen mit Kindern, die noch keinen Brocken an Sprache beherrschen. Digitalisierung? Hier habt ihr eine Kiste Notebooks und Tablets. Egal ob das W-LAN ausreichend Kapazität hat. Binnendifferenzierung, die Schlauen wie Schwachen ausreichend bedienen. Pah. Nicht jammern! Wo ist das Problem, wenn die Verhaltensauffälligen sich in der Ecke rollen, während Sergej aus der Ukraine seinen ersten Tag hat und Julia endlich in Mathe weiterkommen will. Ich weiß nicht, wer von den Leserinnen und Lesern mal wieder eine deutsche Grundschule besucht hat. Ich schon. Und für alle, die es sich nicht gemerkt haben: Ich bin kein Lehrer. Aber ein halbwegs interessierter und engagierter Vater. Und der sieht zu wenig Personal, Quereinsteiger ohne ausreichend Know-How und Vorbereitung und in manchen Stadtteilen Schulgebäude in einer Verfassung wie in einem Dritte-Welt-Land. Hier ist leider immer noch die vorherrschende Meinung, dass das mit dem Lehrberuf doch nicht so schwer sein kann. Ein wenig Fortbildung hier, Sympathie für Kinder da, kein Eintrag im Führungszeugnis und ab geht die Luzie. Vor allem im Grundschulbereich. Das bisschen Mathematik und Deutsch, was ist da schon dabei.
Deutschland, ich mach’ mal Bestandsaufnahme 1|2024: Die Bahn fährt nicht, die Nationalmannschaft trifft nicht, wir haben kein Geld mehr, aber für den Nachwuchs wollen wir auf keinen Fall einen Kredit aufnehmen. Dafür verzichten wir auf Maut und Tempolimit und SUVs dürfen brettern, bis der Auspuff qualmt. Wenigstens brennt bei Aldi noch Licht, im Gegensatz zu den Tausenden an Wohnungen, die sich in den Händen ausländischer Investoren als Geldanlage befinden. Während sich die vierköpfige Familie weiterhin auf 50 Quadratmetern arrangiert. Wenn wir in diesem Land langfristig wieder in die richtige Rille finden wollen, dann geht das nur über Bildung. Und das wird sicherlich nicht der freie Markt regeln, nur falls neoliberale Schwachköpfe auf dieses dünne Brett kommen sollten. Wer anderes behauptet, darf sich gerne telefonisch oder schriftlich bei mir melden, ich diskutiere über solche Fragen liebend gerne. Freunde aus Nah und Fern, wir müssen schnellstens den Arsch an die Wand bekommen. In Schule und Bildung investieren wäre da ein passender Anfang.