©Michaela Jordan
Rivers & Winds
Echte Kerle. Breite Schultern, üppige Bärte und markante Kinne. In ihren kräftigen Händen ein puppiges Zalando-Päckchen. Könnt ihr euch nicht vorstellen? Wir auch nicht. Hartnäckige investigative Nachforschungen der FRIZZschen Redaktion haben nun auch endlich zutage befördert, an welchem Ort Testosteronbolzen vor lauter Shopping-Glück schreien.
Und siehe da: Die Herren der Schöpfung müssen nicht ihre Gäule satteln oder die Harleys schüren, um ihr Mekka erst nach tagelangem Ritt zu erreichen. Bastian Windisch und Felix Jordan haben das Paradies für echte Kerle nach Aschebersch geholt. Für die Idee, hochwertige Outdoor- sowie Bikerbekleidung für anspruchsvolle Vertreter des starken Geschlechts anzubieten, zeichnet der 30-jährige Felix verantwortlich. Bei Kumpel Basti, der an der Aschaffenburger Hochschule Betriebswirtschaft & Recht studiert, fand der gelernte Industriemechaniker einen ebensolchen Visionär, der Mut und Motivation gleichermaßen mitbrachte, um das Projekt Einzelhandelsunternehmen anzugehen.
Als dann das Ladenlokal in der Hanauer Straße 37 zur echten Option wurde, war das Vorhaben für beide beschlossene Sache. Frei nach dem Motto „Diese Location oder keine!“ wurde gewerkelt und geschraubt, so dass wenige Wochen nach der Übernahme im Mai 2016 eröffnet werden konnte. Seit Juli vergangenen Jahres residiert Rivers & Winds – „der Name ist ein Extrakt aus unseren Nachnamen Jordan und Windisch“ – nun in exponierter Lage. Verkehrstechnisch gut zu erreichen, Parkplätze vorhanden, großzügiger Loungebereich im Freien: Manch Einzelhändler hat mit weniger auszukommen. Trotzdem ein Wagnis in Zeiten des Onlineshoppings? Nein. Basti und Felix, die im Tagesgeschäft von Felix’ Frau Michaela unterstützt werden, haben jenem Trend einiges entgegenzusetzen: In der lichtdurchfluteten Räumlichkeit finden männliche Käuferherzen schließlich nicht nur eine selektierte Auswahl hochwertigster Waren – „Wir bieten nur Marken an, die wir selbst tragen und von denen wir überzeugt sind“, so Felix –, sondern auch fachkundige Unterstützung beim Kauf.
In Zeiten von Massenproduktion und Onlinehandel exklusive Kleidungsstücke mit fundierter Beratung an den Mann zu bringen: Ein Konzept, das aufgeht. Fragen zur Herstellung beantworten die Aschaffenburger ihren Kunden jederzeit. Aus Überzeugung haben beide den Schwerpunkt auf „Qualität und Langlebigkeit sowie gewissenhafte Fertigung in teils über 100-jähriger Tradition“ gelegt. Den kritischen Blicken des Duos standgehalten haben aktuell circa 35 Marken, darunter Red Wing Shoes oder ZEHA Berlin, die beide hochwertige Lederschuhe produzieren, Filson, die robuste Taschen und Jacken offerieren, sowie Wrenchmonkees, die strapazierfähige Workwear für Motorradfahrer anbieten. Des Weiteren sind Klassiker des US-amerikanischen Bekleidungsherstellers Carhartt genauso zu haben wie Traditionsartikel von Merz beim Schwanen oder Lederwaren und Messer von Ondura. Helme sind unter anderem von Hedon im Angebot.
Und da selbst die breitesten Schultern und die muskulösesten Beine nicht punkten können, wenn die Gesichtsbehaarung einem Borstenfeld gleicht, gibt’s Premiumpflegeprodukte von Sargon’s Original oder GØLD’s. Bei den monatlich stattfindenden Barber Days wird Bärten der letzte Schliff verliehen. Ein bisschen verstünden sie sich auch als Community, erläutert Michaela abschließend und wendet sich wieder Udo zu. Der Aschaffenburger ist längst mehr als nur Kunde: „Nirgendwo sonst bekomme ich so qualitativ hochwertige Artikel“, erklärt er und schiebt lachend hinterher: „Bei euch Frauen ist das doch auch nicht anders. Ihr wollt doch auch gescheite Handtaschen haben!“
Barber Days: Fr., 19.5., 12–20 Uhr & Sa., 20.5., 10–18 Uhr