Irgendwie beängstigend, wie viele gute Bands mit Genre-Ähnlichkeit zur Zeit aus Kanada kommen. Da gibt es Port Cities, The Fugitives, aber eben auch Shred Kelly, die alle irgendwie dem Indie-Country-Folk zugeschrieben werden können, aber so eingängige Melodien schreiben, dass sie wahrscheinlich – zu Recht – gleichzeitig auf die Pop-Charts schielen. Wunderbare Singalongs gibt es auf „Archipelago“ gleich so viele, dass man kaum einen Song herausheben möchte. Dennoch stechen der leidenschaftlich vorgetragene Schleicher „Way down“ und das Uptempo-Stück „Stay gold“ noch einmal hervor. Auch der abwechselnde Gesang von Sirene Sage McBride und Tim Newton erhöhen die Spannung auf „Archipelago“ ein ums andere Mal. Erinnert an viele, längst vergessene Bands der Achtziger, wie The Reivers, The Wygals oder Voice of the Beehive. Aktuellere Bezüge wären etwa die Shout Out Louds und – bei dem großflächigen Mandolineneinsatz unvermeidlich – Mumford & Sons. Große Hooklines und große Hymnen für mindestens eine Saison.