Als Teenager kam Shahak Shapira mit seiner Familie aus dem Westjordanland nach Deutschland – direkt in eine ostdeutsche NPD-Hochburg. In seinem Buch erzählt er mit bissigem Humor, wie er „der deutscheste Jude der Welt wurde“. Er schildert eine Jugend als Außenseiter in tristen Vorortsiedlungen Sachsen-Anhalts. Im rechtsextrem belasteten Milieu der Kleinstadt erkämpft er sich das Leben eines ganz normalen Jugendlichen. Doch in der Silvesternacht 2015 dann jenes schicksalhafte Ereignis, als es in einer Berliner U-Bahn erst zu Pöbeleien, dann zu antisemitischen Parolen und Gewalt kommt. Seine Geschichte hat ein Mediengewitter zur Folge. Der Skandal entfacht eine Diskussion über neuen Antisemitismus, parallel geführt zur wachsenden Ausländerfeindlichkeit. Aber Shapira wehrte sich: Rassismus sei immer schlimm, egal gegen wen. Mit der gewonnenen Popularität schreibt der Autor nun über sein Leben und die Geschichte seiner Familie. Seine Botschaft: Alle Menschen können in Frieden zusammenleben, wenn sie es nur wollen. Und dass jeder selbst entscheidet, ob er ein rassistisches Arschloch ist oder nicht. In Zeiten wie diesen scheint es derartige Bücher zu benötigen, um daran zu erinnern, dass deutsche Geschichte weiterhin bunt und nicht braun geschrieben wird.