© Klaus Odenwald
Melanie Dellschau
FRIZZ Das Magazin: Wann und wo bist du erstmalig mit Kunst in Berührung gekommen?
Melanie Dellschau: „Kunst“ spielte im weiten Sinne schon immer eine Rolle in unserer Familie. Ich selbst bin mit einer großen Portion Fantasie ins Leben marschiert und der Waldorf-Kindergarten bot mir diesbezüglich ein großes Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten. Das kreative Spiel, besonders auch das Malen, begleitete mich durch meine Kindheit und Jugend. Als ich dann in Aschaffenburg aufs Gymnasium kam, vererbte mein Großvater mir eine kleine Minox-Kamera. Das Fotografieren schulte mein Sehen und schärfte den Blick fürs Detail – meine Vorliebe. Jahre später, als ich mich in Mannheim an der sehr altmeisterlichen Kunstschule Rödel bewarb und dem Schulleiter auch meine Fotomappe zeigte, meinte dieser: „Melanie, mir braache kee Fotto, des könne mir alles moole!“ Und so malte ich …
Welche Zutaten brauchst du für kreativ-produktives Arbeiten?
Beim Fotografieren ein waches Auge, einen staunenden Blick. Für das Weiterverarbeiten am Rechner, was für mich sozusagen der malerische und grafische Part ist, einen entspannten Geist, Experimentierfreude, Neugier und Ruhe, um einen künstlerischen Landeplatz für Ideen und Impulse zu schaffen. Am besten in einen Flow kommen und aus dem heraus kreieren.
Welcher Ort in Aschaffenburg ist ein Garant für Inspiration und weshalb?
Die Kunsthalle Jesuitenkirche, der Neue Kunstverein KunstLANDing und andere Ausstellungsorte in der Stadt, wo ein anregender Austausch – auch mit und unter Künstlern – stattfindet, sind durchaus sehr inspirierend. Kunst, Musik, Theater, Literatur – Kultur generell – lädt meinen Kreativ-Akku auf. Ein Garant für Inspiration sind Reisen. Und Natur ist natürlich auch wichtig! Am liebsten oben an der See. Inspiration kann aber eigentlich überall stattfinden, wenn man mit wachen Sinnen durchs Leben geht.
Welches Künstlerklischee lebst du?
Bewusst keines. Was aber eventuell als bedienendes Klischee zutrifft, ist, dass ich eine Nachteule bin und kreative Schaffensphasen oft spätabends und nächtens habe.
Die Aschaffenburger Kunstszene …
… gefällt mir. Sie hat viel zu bieten und ist angenehm persönlich.
Zur Person:
Geburtsort: Kiel
Geburtsjahr: 1973
Wohnort: Frankfurt & Goldbach
Kunstart: Fotografie, Malerei & Grafik
Künstlerischer Werdegang: Kunststudium an der Kunstschule Rödel, Mannheim & an der Freien Kunstschule Rhein-Neckar, Mannheim
Aktuelle Schau: „Europe in a Nutshell“ – Fotografien bis Ende Oktober an Bobs Haltestellen in den Parkanlagen Aschaffenburgs
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