Jürgen Hafner
FRIZZ Das Magazin: Wann und wo bist du erstmalig mit Kunst in Berührung gekommen?
Jürgen Hafner: Schon die Surrealisten hatten meinen Blick auf die Welt in ihrer Vieldeutigkeit geprägt. Im Jahr 1971 traf ich dann im Hessischen Landesmuseum Darmstadt auf die Arbeit von Joseph Beuys. Hier, angenehmer Schock, hatte sich mir eine völlig neue Sichtweise auf die Kunst und ihre Möglichkeiten aufgetan. Auch wenn ich damals nur wenig verstanden hatte, war ich doch nach diesem Zusammentreffen mit der Dimension Beuys stark berührt. Ich kam mir vor wie aufgeladen. Ein völlig neuer Raum hatte sich aufgetan.
Welche Zutaten brauchst du für kreativ-produktives Arbeiten?
Zum Arbeiten ist mir Stille wichtig. Oft sitze ich lange vor der Leinwand, bis ich beginne oder weitermale. Musik ist meist ein guter Einstieg.
Welcher Ort in Aschaffenburg ist ein Garant für Inspiration und weshalb?
Neuer Kunstverein, Kornhäuschen, Befruchtung von außen, interessante Gespräche. Austausch mit den Künstlern. An sonsten sind es eher Spaziergänge im Spessart. Die Natur, ihre Farbigkeit, ihr Geruch, ihr Klang. Jeden Tag hat sie eine andere Nuance zu bieten. Manchmal voller Ordnung und Fülle, manchmal aber auch gnadenlose Leere.
Welches Künstlerklischee lebst du?
Das müssen andere beantworten. Ich lebe eher zurückgezogen.
Die Aschaffenburger Kunstszene ... ... ist mittlerweile doch sehr vielseitig geworden und immer wieder auch innovativ. Hier konnte ich so manche Freude und auch Freunde finden.
Geburtsort: Sailauf
Geburtsjahr: 1950
Wohnort: Hausen
Kunstart: Malerei, Glasmalerei & experimentelle Musik
Künstlerischer Werdegang: 1975–1980 Städelschule Frankfurt am Main bei Professor Johannes Schreiter; 1982–2015 Dozent an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Aschaffenburg
Aktuelle Schau: Wanderausstellung „Luther reicht nicht“, letzte Station bis 9.12.; St. Jakobus, Geschwister-Scholl-Platz, Aschaffenburg & 9.12.–14.1.2018: „Ungreifbar“, Gruppe Aschaf fenburger Künstler in der Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg