©Galerie Rita Stern
Joachim Weissenberger
FRIZZ Das Magazin: Wann und wo bist du erstmalig mit Kunst in Berührung gekommen?
Joachim Weissenberger: Vor circa 40 Jahren. Mit 12/13 Jahren habe ich angefangen, die Titelblätter von Zeitschriften abzuzeichnen und eigene Comics zu entwerfen. Zu dieser Zeit habe ich angefangen, mich für Joseph Beuys und später dann für die Neuen Wilden zu interessieren.
Welche Zutaten brauchst du für kreativ-produktives Arbeiten?
Da bin ich sehr ritualhaft! Ich brauche eigentlich immer klassische Musik (Sibelius, Prokofiev, Brahms – eher die Romantiker), Kaffee oder Tee und meinen Maler-Kittel. Neuerdings experimentiere ich auch mit einer GoPro-Kamera, um meine Sessions im Zeitraffer zu dokumentieren.
Welcher Ort in Aschaffenburg ist ein Garant für Inspiration und weshalb?
Ich bin ja eigentlich eher ein Obernburger, dort gibt es viel Wald (Spessart, Odenwald) und bei Hanau den Wolfganger Forst. Wald muss für mich immer mit Wasser in Berührung stehen, am besten steht der ganze Wald unter Wasser, wie im Forst bei Hanau – oder es gibt einen verwunschenen See im Wald. Das inspiriert mich, da entstehen Bilder in meinem Kopf, die mir vertraut sind. Vielleicht ist das eine Metapher für die Seele.
Welches Künstlerklischee lebst du?
Das ist für mich eine merkwürdige Frage – ich lebe eigentlich kein Klischee, auch kein künstlerisches. Authentizität ist für mich sehr wichtig, ich imitiere nicht jemanden anderen oder eine andere Haltung. Ich versuche, soweit das heute möglich ist, ich selbst zu sein. Ist vielleicht etwas langweilig, dafür aber echt und ehrlich.
Die Aschaffenburger Kunstszene …
… ist mir leider noch etwas unbekannt. Allerdings hatte ich vor Kurzem über meine Galeristin Rita Stern für vier Wochen in Aschaffenburg ausgestellt. Zusätzlich freue ich mich natürlich auf die MAIN ART 2017 im Schloss, wo man mich am Stand A/03 finden kann. Vielleicht kommt ja dieses Jahr oder Anfang 2018 noch eine Ausstellung in Aschaffenburg hinzu. Ich freue mich auf jeden Fall, mit der Kunstszene hier in Kontakt zu kommen!
Zur Person:
Geburtsort: Schweinfurt
Geburtsjahr: 1965
Wohnort: Obernburg am Main
Kunstart: Malerei, Zeichnung
Künstlerischer Werdegang: Hochschule für Kunst & Medien Hannover, Steinbeis Hochschule STI Media Management Berlin, Mailand & New York
Aktuelle Schau: circa 15 Arbeiten (hauptsächlich Zeichnungen & zwei Ölbilder) bis April 2018 in einer internistischen Praxis in Erlenbach; MAIN ART 2017, 25.–28.5. im Schloss Johannisburg, Aschaffenburg