© Katja Kuhl
Culcha Candela
Ihre Alben sind Stammgäste in den hohen Chartregionen, der Trophäenschrank umfasst neben Platin- und Goldauszeichnungen auch den begehrten Cometen, dazu listet der Arbeitsnachweis auch zahlreiche Nominierungen von der 1Live-Krone über den Echo bis hin zum MTV Music Award. Kurzum: Culcha Candela zählt seit weit über einem Jahrzehnt zu den führenden Acts des Landes. Das Sahnehäubchen sind die energiegeladenen Liveshows. Vor dem Gig beim Staplercup haben wir mit den Jungs über ihre Philosophie, die Tourbus-Playlist und good old Aschebersch gesprochen.
FRIZZ Das Magazin: Hallo und vielen Dank, dass ihr euch kurz Zeit für uns nehmt! Wo erwischen wir euch denn gerade?
Culcha Candela: Wir sind gerade in unserer Hometown Berlin und nehmen etwas für eine Werbekampagne auf. Zuletzt waren wir live in Frankfurt und am kommenden Wochenende spielen wir in Düren – wir sind also gerade in between Shows! (lachen)
Ihr steht wie kein zweiter Act für Party und ausgelassene Lebensfreude. Trotzdem lasst ihr es euch nicht nehmen, in euren Songs auch mal wohldosiert sozialkritische Inhalte zu transportieren. Wie aufwendig ist dieser Spagat und wie schafft ihr es, dass bei einer großen Culcha-Candela-Party die nachdenklichen und nachhaltigen Themen auch beim Hörer ankommen?
Das ist gar nicht so aufwendig, weil es uns einfach sehr wichtig ist. Das stand quasi im Culcha-Candela-Gründungsmanifest: Party und Bewusstsein zu verbinden und bestenfalls in Einklang zu bringen. Unser Anspruch ist es schon immer gewesen, Hits und Haltung unter einen Hut zu bringen.
Die Anzahl der Culcha-Candela-Liveshows dürfte sich inzwischen locker im vierstelligen Bereich bewegen. Wie haltet ihr bei diesem Pensum die nötige Spannung für eine tolle und einzigartige Show aufrecht?
Live zu spielen ist das, was uns am meisten Freude bereitet und wo unsere Stärken am besten zur Geltung kommen! Jede Show und jedes Publikum ist einzigartig und nichts ist schädlicher für den Spaß auf der Bühne als eine gebetsmühlenartige Routine. Natürlich wiederholen sich zahlreiche Abläufe, aber das spannende bei jeder Show sind eigentlich immer die überraschenden Momente und genau für diese bleiben wir immer offen!
Wie haltet ihr euch auf einer Tour fit? Was ist beispielsweise euer Geheimrezept, um den obligatorischen „Tourschnupfen“ zu vermeiden?
Eigentlich lässt es sich in der kalten Jahreszeit und vor allem im Nightliner nur schwer vermeiden: Wenn einer kränkelt, breitet sich das durch Lüftung und begrenzte Räume häufig schnell aus. Wir können uns eigentlich an keine Tour erinnern, bei der niemand mal kurzzeitig flach lag. (alle lachen) Aber – toi toi toi – bislang mussten wir noch kein Konzert erkältungsbedingt absagen. Neben einer gut gefüllten Bus-Apotheke ist das Bühnenadrenalin einfach das beste Hausmittel gegen kleinere Wehwehchen! Und ein bisschen kann man auch vorbeugen – durch gute Ernährung und ausreichend Schlaf … (grinsen)
Apropos Tourbus: Was für Musik läuft im Nightliner – und wer von euch bestimmt die Playlist?
Wir haben schon viele Nächte im Bus mit ausgedehnten Poker-Sessions verbracht, soviel zum Thema ausreichend Schlaf! (lachen) Dabei darf eigentlich jeder mal sein Handy per Bluetooth verbinden.Das Gute ist, dass wir alle unterschiedliche Geschmäcker haben, aber trotzdem den Sound des jeweilig anderen feiern. Mateo steht zum Beispiel auf eher neueren Sound und bringt immer aktuelles Zeug, John goutiert eher Classics usw.
Früher seid ihr regelmäßig in Aschaffenburg zu Gast gewesen. Was ist euch von der Stadt in Erinnerung geblieben?
Es gibt tatsächlich viele, viele Aschebersch-Anekdoten im Culcha-Kollektiv-Gedächtnis. Schließlich waren wir seinerzeit regelmäßig auf dem Afrika-Karibik-Festival – und mussten nicht selten von unserer damaligen Tourmanagerin Ariane persönlich aus dem Colos-Saal gefischt und zur Abfahrt überredet werden!
Unsere Lieblingsfrage: Was ist das Allerletzte, was ihr tut, bevor ihr auf die Bühne geht? Gibt es ein gemeinsames Ritual?
Es gibt einen ganzen Haufen von Pre-Show-Ritualen. Das letzte jedoch, was wir direkt neben der Bühne noch vor Showstart machen, ist unser Power-Tower: Ein Turm aus den Händen aller, die anschließend auf der Bühne sein werden.
Abschließende Frage: Was kann Aschaffenburg tun, damit die Show am 22.9. die beste des diesjährigen Culcha-Candela-Konzertjahres wird?
Das ist einfach: Singt bei ALLEN Songs mit so laut ihr könnt! Bei „Hamma“ und „Monsta“ ist das nicht schwer und eher guter Standard, aber wenn ihr es schafft, zum Beispiel auch bei „Rodeo“ oder „Lass ma einen bauen“ textsicher zu sein, dann geht ihr in die Geschichte ein! (lachen)
Vielen Dank, wir freuen uns auf eure Show!
Sehr gerne! Auch wir freuen uns schon sehr auf Aschaffenburg!