
Ten Of A Kind
Die gute Nachricht vorweg: Ten Of A Kind werden in diesem Jahr 21 Jahre alt und können somit auch in Amerika Alkohol trinken und zocken gehen. „Für’s Amt des Bundespräsidenten reicht’s vom Alter her aber immer noch nicht“, relativiert Gründungsmitglied Jimmy Roth die neugewonnen Freiheiten direkt wieder.
Aber wie kam es damals überhaupt zur Gründung der Band? „Meine vorherige Band hatte sich kurz vorher aufgelöst, aber mich hat’s einfach nach wie vor in den Fingern gejuckt. Also habe ich im Herbst ’96 ein paar andere Mucker angesprochen und ihnen von meiner Idee einer komplett besetzten Funk-/Soulband erzählt. Alle damaligen Gründungsmitglieder konnten auf eine lange Erfahrung in anderen Projekten zurückblicken und kamen auch musikalisch aus dem Bereich.“ Anfang des darauffolgenden Jahres begannen die ersten Proben und die Marschrichtung kristallisierte sich zügig: Ten Of A Kind spezialisierten sich auf die Perlen von Genregrößen wie Chicago, Blood, Sweat & Tears, Stevie Wonder oder Mother’s Finest. Der Name leitet sich übrigens aus der ursprünglichen Anzahl der Musiker ab und verrät darüber hinaus viel über das grundsätzliche Bandgefüge, zehn von einem Schlag halt: „Wir sind eine gewachsene Einheit, die sich über den Spaß an cooler Musik definiert und keinerlei kommerzielle Ambitionen hat. Wir stehen ja auch gerne und oft für den guten Zweck auf der Bühne, für so etwas sind wir immer zu haben. Uns geht es nur um’s gemeinsame Spielen!“ Unterstrichen wird diese Aussage von der Tatsache, dass die Band jeden Montag (!) probt – jeder, der ein bisschen was von Musik versteht, weiß, dass eine derart eingespielte Truppe diese Schlagzahl eigentlich nicht zwingend nötig hätte. „Aber es macht uns einfach tierisch Spaß und hält die Band am Leben. Eine gute Probe ist für uns eigentlich genauso viel Wert wie ein Gig!“ Bemerkenswerte Einstellung!
Apropos Gigs: Mit einer selbstverordneten Schlagzahl von durchschnittlich zehn bis zwölf Live-Terminen per anno kann sich der aufmerksame Leser den gesamten Arbeitsnachweis der Groovemaschine selbst ausrechnen. Kommt man in den 21 Jahren eigentlich nicht auf die Idee, auch mal eigene Songs zu machen? Jimmy klärt augenzwinkernd auf: „Klar, wir haben auch eigene Songs gemacht und sogar den ein oder anderen mal live gespielt, aber wenn du ansonsten nur Welthits im Programm hast, muss deine eigene Nummer ja mindestens auch ein Welthit sein, damit sie im Set nicht merklich abfällt. Und das ist uns bisher noch nicht gelungen …“
Für die Jubiläumsshow am 27.7. im Colos-Saal versprechen Sabine Kessel (Gesang), Roland Hänel (Drums), Matthias Bachmann (Bass), Jochen Gehret (Git.), Sven Rienecker (Keys), Josef Eisert (Pos.), Jochen Staab (Tromp.), Mike Lörler (Tenor-Sax) und Jimmy Roth (Alt-Sax, Harp) ein paar neue Nummern und eine mit frischer Nadel gestrickte Setliste, die ordentlich Dampf machen soll.