Lost In A Maze
Bei dieser Bandbesprechung müssen wir vorab mal kurz selektiv vorgehen. Für alle Leser so um die 20: Im Folgenden möchten wir euch die neue, heiße Kapelle namens Lost In A Maze vorstellen, die mit druckvollem und effektverziertem Nu Metal für einen neuartigen Sound sorgen. Für alle Leser Ü30: Hooray, freut euch – denn die regionale Speerspitze des amtlichen Crossover ist wieder am Start!
Die Band hat sich bereits im Jahr 2000 gegründet und galt viele Jahre als einer der heißesten Exportartikel vom Untermain. Mit ihren druckvollen Songs, die Metal, Rock und Pop vereinten und hörbar von Bands wie Faith No More oder Korn inspiriert waren, trafen Paul Klement (Vocals, Guitar), Harry Hein (Guitar), Christian „Knuggel“ Jung (Bass) und Kevin May (Drums) auf Anhieb den absoluten Nerv der Rockfans bundesweit und legten eine entsprechende Kür aufs Parkett. Gerade in den Jahren 2003–2005 waren LIAM schwer unterwegs, veröffentlichten mit „7 Bowls of Anger“ einen vielbeachten Silberling und spielten zwei Tourneen quer durch die Republik. Nicht wenige sahen in Lost In A Maze den logischen Nachfolger der Guano Apes – denn in Sachen Druck, Spielfreude und Innovation (bei gleichzeitiger Bedienung des Mainstreams) stand die Band den damaligen Überfliegern in nichts nach.
2006 passierte dann aber etwas, das erst gar nicht so gedacht war. „Wir haben ein Cover von Seals ,Crazy‘ gemacht, im typischen Lost In A Maze-Gewand“ erzählt Paul, „und das ging völlig durch die Decke. Alle fanden das super, alle wollten mehr davon.“ Die Jungs fingen also an, weitere Mainstreampop-Nummern zu verrocken und hatten relativ schnell ein komplettes Programm auf die Beine gestellt. Mit Unterstützung einer Sängerin gibt es die Resultate seitdem unter dem Logo Radioattack zu sehen und zu hören – und auch das mit riesigem Erfolg. „Mit Radioattack spielen wir seit über zehn Jahren circa 15–20 Termine per anno. Ohne, dass wir das jemals forciert haben, hat das dann irgendwann unsere zeitlichen Ressourcen komplett in Anspruch genommen.“
Die Folge war, das Lost In A Maze in einen seligen Schlaf gefallen ist. „Aufgelöst haben wir LIAM aber nie. Harry und ich haben uns geschworen, dass wir mit Lost In A Maze irgendwann auf die Bühne zurückkehren und – vor allen Dingen – ein zweites Album machen“.
Ersteres hat die Band bereits im letzten Jahr eingelöst, mit umjubelten Shows in Aschaffenburg und der legendären Dorfschänke in Dornau – und einem neuen Mann am Bass: Angelo Garruto (u.a. Blutjungs, Butcher & fast Eddy).
Es ist an der Zeit für alle Fans, so langsam aber sicher den Vorfreudemodus anzuschmeißen. Auf die neue Platte und weitere Shows, denn „wir wollen auch unbedingt wieder auf die Bretter. Coole Clubshows, kleine Festivals – das wäre super!“