Anti Smile gibt es offiziell seit zwei Jahren. Aha. Anti Smile machen melodischen Pop-Punk-Rock made in Aschaffenburg. Soso. Anti Smile wollen vor allem Spaß haben. Hm. Klingt alles nach einer neuen Band der nach wie vor verhältnismäßig großen regionalen Szene, die kurz vor dem Sprung vom Proberaum auf die Bühne steht. Und doch ist alles ganz anders, viel schöner und vor allem viel bekannter, als es sich auf den ersten Blick liest. Denn spätestens, wenn klingende Bandnamen wie Die Satanischen Pferde, Claudias Opelgang und Betty Beethoven fallen, fallen bei den meisten nicht nur vereinzelte Groschen, sondern ganze münzschwangere Sparschweine. Denn was haben die Pferde, Opelgang und Betty gemeinsam? Sie alle sind: Anti Smile!
Oder auch andersrum. Dann ist das mit den offiziellen zwei Jahren zwar prinzipiell richtig – und doch auch wieder völlig für’n A…, das muss auch Frontmann Benny gestehen: „Mit Christian mache ich schon seit 18 Jahren Musik und Thomas ist seit zehn Jahren dabei. Und um ehrlich zu sein, seit zehn Jahren schreiben wir auch schon eigene Songs!“ Nur gab es eben keine geeignete Plattform, das eigene Material unter die Leute zu bringen, schließlich pflügte man mit den Satanischen Pferden (Ärzte-Cover) und Claudias Opelgang (Hosen/Ärzte-Doppelcover) über die Tributefelder der Republik.
Doch irgendwann war er da, der Punkt, an dem das Trio nur noch das machen wollte, auf was es Bock hatte: Songs schreiben – und das ohne Rahmen, sowohl musikalisch als auch textlich. „Klar sind wir von den Ärzten melodisch beeinflusst“, erzählen Benny und Thomas, „wobei die Einflüsse bis zum kalifornischen Surfpunk reichen.“ Bei den Texten herrsche völlige Offenheit, „von ernsthaft bis gaga ist alles dabei.“ Und das nicht nur auf Englisch.
Mit „AIW“ hat Anti Smile jüngst den ersten deutschsprachigen Song produziert und kostenlos auf ihrer Homepage bereit gestellt. So wie es die Band übrigens mit all ihren Stücken macht: „Wir gehen das anders herum an“, erklärt Benny, „dort, wo andere Bands erstmal alle Songs schreiben und dann wochen- oder monatelang an einem Album arbeiten, produzieren wir von Zeit zu Zeit einzelne Nummern und packen sie auf die Homepage. Wenn wir dann mal genug Songs zusammen haben, ist das Album schon fertig!“
Was kommt als nächstes? „Wir schreiben Songs, feilen am Liveset und am Tourplan. Und arbeiten parallel an einer Unplugged-Show, bei der es unsere Songs als Piano-Versionen zu hören gibt. Und das krasse ist: Die Nummern, die normalerweise am meisten ballern, kommen reduziert auch total gut rüber!“