© Till Benzin
Akt
In diesem Jahr finden die Aschaffenburger Kulturtage zum 20. Mal statt. Leute, lasst euch das auf der Zunge zergehen: Z-w-a-n-z-i-g mal prallgefüllte Sommertage voller Ausstellungen, Vorträge, Workshops, Kabarett, Theater, Kinderprogramm, Open-Air-Kino und natürlich Musik, Musik, Musik mit Konzerten von Klassik über Blues, A cappella und Jazz bis hin zu Rock und Pop. Und wenn wir uns dem Abenteuer hingeben, mit reichlich Proviant und Survival-Ausrüstung dabei, uns im Archiv mal bis in die hintersten Ecken durchzukämpfen bis zu den Jahren, als jeder den Euro automatisch in D-Mark umgerechnet hat, finden wir sie: die Zeugnisse aus den Anfangszeiten der Kulturtage. FRIZZ hatte noch ein „T“ zu viel im Namen, ließ es sich jedoch nicht nehmen, zur zweiten Auflage der AKt zu versuchen, so etwas wie ein bisschen Überblick in die Flut an Einzelveranstaltungen zu bringen. Aus ebendiesen Bemühungen ist über die Jahre die zweckdienliche Waffe des FRIZZ-Kulturtageguides – das offizielle Programmheft der Stadt Aschaffenburg – geworden, aber das nur am Rande beziehungsweise verbildlicht an der rechten Seite.
Viel interessanter wird es, wenn der Blick auf die Programmhighlights des Jahres 2001 fällt. Denn allein beim Line-up des (inzwischen leider nicht mehr existenten) Summertime-Zelt-Festivals im Nilkheimer Park (das damals als Teil der Kulturtage „mitgenommen“ wurde) gibt es viel zu lernen: Die Planlosen 5 gibt es schon viel länger, als man denkt, die Musikauswahl hielt eine wirklich schöne Abwechslung bereit – inklusive Acts aus Übersee wie Havana Open aus Cuba oder Weltstar Maceo Parker. Und eine Berliner Newcomer-Combo namens Seeed war froh, mal außerhalb des Dicken Bs spielen zu dürfen und musste sich im Billing noch hinter DePhazz anstellen. Lustige Zeiten waren das! Und doch gibt alleine dies den richtigen Fingerzeig. Die Aschaffenburger Kulturtage sind ein kunterbuntes und vor allen Dingen hochwertiges Sammelsurium dessen, was wir alle unter dem Begriff Kultur vereinen. Wir sollten uns dessen auch in diesem Jahr wieder bewusst werden. Happy Birthday, AKt!