Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, startete Anfang Oktober das zweijährige Projekt „Hotspot Demokratie“ im Stadtjugendring Aschaffenburg. Elisa Narloch (30 Jahre) und Lea Thill (24 Jahre) sehen sich als neue Bindeglieder zwischen den Interessen von Jugendlichen in benachteiligten Quartieren und der Kommune. Ihnen ist es dabei wichtig, das Leben und die Probleme junger Menschen in Stadtteilen mit hoher Problemdichte sichtbar werden zu lassen, nach außen zu kommunizieren und gemeinsam mit den Jugendlichen Möglichkeiten der Veränderungen zu entwickeln.
Der zunehmende Vertrauensverlust von Jugendlichen im Alter von zwölf bis 18 Jahren in Politik und in der Bereitschaft, sich partizipativ für die eigenen Rechte und Wünsche einzusetzen, ist nach den Analysen durch die Landtagswahlen 2017, Bundestagswahlen 2018 und der Europawahl 2019 sowie der Kommunalwahl 2020 unter anderem darin begründet, dass wichtige Zukunftsfragen in der Regel ohne Mitwirkung der jungen Generation entschieden werden. Gerade die etablierten Jugendringstrukturen sowie aktuelle Erfahrungen des Jugendparlaments in Aschaffenburg, der Initiative „ABenteuer Demokratie" sowie „Fridays for Future“ zeigen jedoch, dass junge Menschen für politische Themen zu begeistern sind und gerne aktiv werden. Mit dem jüngsten Projekt „Hotspot Demokratie“ möchte der SJR diesen Ansatz fortsetzen und sich insbesondere den Stadtteilen Aschaffenburgs mit auffälligen Indikatoren zuwenden wie zum Beispiel einer niedrigen Wahlbeteiligung und einem hohen Anteil an Transferleistungen.
Ein stärkeres politisches Engagement und großes Vertrauen in unser demokratisches System setzen voraus, dass die Kritik junger Menschen ernst genommen und ihre Anregungen aufgegriffen werden. Die sozialräumliche Ebene bietet hierzu viele Möglichkeiten der Mitgestaltung und Mitbestimmung, die jungen Leuten eröffnet werden können. Alleine ist das jedoch kaum möglich. So erhoffen sich Elisa Narloch und Lea Thill in der zweijährigen Projektlaufzeit viele neue Kooperationen sowie den Aufbau eines engagierten Netzwerkes für Demokratie-Bildung in Aschaffenburg.
Kontakt: Elisa Narloch, Lea Thill