Paola Cortellesi, Autorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin, entführt das Publikum in das vom Faschismus befreite Rom der 1940er Jahre. Delia, die Frau von Ivano und Mutter dreier Kinder, fügt sich hingebungsvoll in diese beiden Rollen und hilft außerdem mit vielen kleinen Arbeiten, die Familie finanziell über Wasser zu halten. Ivano, der Ernährer wiederum, spielt gerne seine Machtposition aus, sowohl mit körperlicher, als auch mit psychischer Gewalt, die den Alltag seiner Frau bestimmt. Ein mysteriöses Ereignis ermutigt Delia allerdings dazu, ein besseres Leben zu gestalten und das nicht nur für sie selbst. Cortellesis Regiedebüt zeigt die vielen kleinen Schritte auf dem langen Weg der Emanzipation statt Feminismus mit erhobenem Zeigefinger und schwankt darin immer wieder mit lakonischem Humor zwischen Drama und Komödie.
Morgen ist auch noch ein Tag
Ab 4.4.; Casino, Aschaffenburg