Ein viel zu kurzes Leben und trotzdem auf so vielen Ebenen ein massives Vermächtnis: Amy Winehouse. Queen of Voice, Modeikone, prägendes Gesicht der 2000er mit Hang zur exzessiven Selbstzerstörung und folgerichtig leider Gottes Mitglied im Klub 27. Wobei man auch sagen muss, dass wenn überhaupt irgendjemand in Sachen Bedeutung, Attitüde und Credibility diese illustre Runde komplettieren durfte, dann Amy Winehouse.
Es kommt nun mit „Back to Black“ ein zweistündiges biografisches Drama über die Sängerin in die deutschen Kinos, das den Weg von den ersten kleinen Bühnen über die größten Musikpreise des Planeten bis hin zum wirklich bitteren Ende dieser Ausnahmekünstlerin nachzeichnet. Und dabei nicht nur alle großen Hits und den so einzigartigen Amy-Groove wieder auferstehen lässt, sondern in eindringlichen Bildern, mal mit feiner Klinge und mal mit Wucht das zermürbende Spannungsfeld zwischen musikalischer Genialität, den Kehrseiten des Ruhms, falschen Entscheidungen, den großen Shows und dem noch größeren Absturz nachzeichnet und durch einen fantastischen Cast auf die Leinwand bringt.
Es war in London Anfang der 2000er, als Musikfans und Talentscouts in den Clubs von Camden Town auf die ebenso talentierte wie charismatische Sängerin Amy Winehouse aufmerksam werden. Der Rest geht in die Musikgeschichte ein: Ein kometenhafter Aufstieg in den Pop-Olymp, Weltruhm, über 30 Millionen verkaufte Alben und ein Abo für skandalträchtige Headlines. Alkohol- und Drogenprobleme begleiten stetig die Wege zwischen x-fach preisgekrönter Musik, den größten Bühnen weltweit und einem Leben abseits des Rampenlichts, das Amy Winehouse viel zu selten im Griff hatte. Die verhängnisvolle Ehe mit Blake
Fielder-Civil spielt bei ihren Abstürzen eine zentrale Rolle, die auch ihre innig geliebte Familie rund um Vater Mitch und Großmutter Cynthia nicht verhindern konnten. Zwar gelingt der schillernden Musikerin mit der Beehive-Frisur gegen Ende der Nullerjahre ein Entzug von den harten Drogen, der Alkohol und psychische Probleme gewinnen hingegen immer mehr die Oberhand. Im Sommer 2011 dann die Schocknachricht: Amy Winehouse stirbt mit gerade einmal 27 Jahren an einer Alkoholvergiftung.
Namensgebend für das Biopic ist ihr zweites Album „Back to Black“, das der Künstlerin 2006 zum internationalen Durchbruch verhalf und mit fünf Grammys ausgezeichnet wurde. In der Hauptrolle brilliert Marisa Abela, die nicht nur hervorragend spielt, sondern auch alle Songs von Amy selbst eingesungen hat. An ihrer Seite überzeugen Jack O ’Connell als Blake Fielder-Civil, Lesley Manville als Oma Cynthia und Eddie Marsan als Amys Vater Mitch.