Theken[tabu] #5: Martina Kunkel-Haas
Die Aschaffenburgerin Martina Kunkel-Haas ist seit drei Jahren die Geschäftsführerin der Schweinheimer Traditionsbrauerei und trat damit die Nachfolge ihres Vaters an. Nach ihrer Schulzeit machte sie erst eine Ausbildung zur Bankkauffrau, bevor sie in Nürnberg Wirtschaftswissenschaften studierte. Die Diplomkauffrau arbeite in der Vergangenheit unter anderem für die Raiffeisenbank sowie die damalige AF-Wirtschaftsberatung. Ihren privaten Lebensmittelpunkt hat sie allerdings im Schwarzwald, wo sie gemeinsam mit ihrer Familie lebt. Bevor sie die Leitung der Schwind Bräu übernahm, hatte sie nach eigener Aussage noch nie etwas mit Bier zu tun. Geschadet hat es anscheinend nicht, die Brauerei ist ungebrochen erfolgreich und hat jüngst erst wieder personell aufgestockt.
FRIZZ Das Magazin: Viele freudig durchwachte Nächte liegen hinter uns und wir denken, Ihnen geht’s genauso: Abba hat verkündet, wieder zusammen ins Studio zu gehen!
Martina Kunkel-Haas: Abba? Mein Mann ist großer Fan …
Und Sie?
Sagen wir’s mal so: Ich finde die Musik positiv. Aber mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich hatte in meiner Jugendzeit nix am Hut mit der Band.
Aber es müsste doch Ihre Zeit gewesen sein …
Da war ich schon zu alt! (lacht) Wann war denn die Hochzeit von ABBA?
Äh, ich denke mal Mitte bis Ende der Siebziger …
Okay, dann war ich da zu jung und in einem Alter, in dem Abba für uns keine Rolle gespielt hat. Wir waren damals oft im Martinushaus oder auf dem Rockfasching. Da ging’s um ganz andere Musik, da lief kein Abba.
Was war denn dann Ihre Musik?
Ach, das ging mehr so in Richtung AC/DC und so …
Heute immer noch?
Schwierig. Ich habe eigentlich keine wirklich bevorzugte Richtung. Ich unterscheide zwischen Musik, die mir gefällt, und Musik, die mir nicht gefällt. (lacht) Wir gehen aber gerne in Konzerte, gerade im Bereich Klassik.
Schauen Sie Fernsehen?
Ja, schon. Viele Krimis, „Tatort“ und so. Ich bin bekennender „Tatort“-Fan!
Ich hatte eigentlich die Hoffnung, ich kann mich mit Ihnen jetzt über Soaps unterhalten. Sie hätten die Wahl zwischen „Rote Rosen“, „Sturm der Liebe“ oder „GZSZ“!
Das läuft während der Arbeitszeit, das schaue ich nicht! (lacht)
In der heutigen Zeit lässt sich alles aufnehmen oder in der Mediathek abrufen …
Nee, nee! Da kriegen sie mich eher mit Kochsendungen!
Ja? Welche?
„Kerners Köche“ habe ich gerne geschaut. Aber sind wir mal ehrlich: Zwei Minuten durchzappen und man landet bei einer Kochsendung. Ich selber koche auch sehr gerne, aber weniger nach Rezept – mehr mit Fantasie. Da kann es auch schon mal sein, dass ich mit dem Milchschäumer an die Soßen rangehe. Hat im speziellen Fall nicht geklappt, aber geschmeckt hat’s trotzdem! (lacht)
Bezüglich der Art zu Kochen sind wir uns sehr ähnlich! Trotzdem nochmal zurück zu Soaps: Ich brauche nämlich noch ihre Einschätzung zu Leons und Alexanders Streit bei „GZSZ“.
Dazu müsste ich jetzt erstmal wissen, wer dieser Leon ist. Wir drehen den Spieß einfach um. Sie erzählen mir einfach die bisherige Geschichte und dann gebe ich Ihnen meine Einschätzung!
Oha, das sind über 6.500 Folgen. Ich gebe auf! (alle lachen)
Derlei Sendungen gab’s früher schon. „Dallas“ oder „Denver“.
War das vielleicht was für Sie?
Nein, wenngleich es schwer ist, an derlei Formaten vorbeizukommen.
Sie machen mich fertig! (lacht)
Wenn ich die Wahl habe zwischen einer Serie und beispielsweise einer Tennis-Übertragung, dann wähle ich immer Tennis. Tennis geht – und zwar stundenlang.
Da erlebe ich immer nur die ersten zwei Ballwechsel. Für mich ist das ein prima Einschlafmittel!
Ach was. Beim Bügeln zum Beispiel ist das super! Meine Vorliebe für Tennis liegt auch daran, dass ich früher selbst viel und gerne gespielt habe.
Welche Schlagzeile hat Sie in den letzten Tagen oder Wochen beschäftigt?
Beschäftigt hat mich sicherlich die Kruzifix-Debatte, ausgelöst durch Herrn Söder. Ich kann das gar nicht richtig werten und finde es eher ein bisschen seltsam, dass sich ein Ministerpräsident auf derlei Art profiliert. Ihm hätte doch bewusst sein müssen, dass er mit einem solchen Beschluss die Gemüter erhitzt.
Was halten Sie denn von Herrn Söder allgemein?
Sagen wir es so: Er hat bei „Fastnacht in Franken“ immer tolle Kostüme an! Da gibt er sich sehr viel Mühe! (lacht) Wobei ich ja auch gehört habe, dass er das zukünftig nicht mehr machen will. Den Rest lassen wir mal außen vor.
Lassen Sie uns über Aschaffenburg sprechen. Fühlen Sie sich hier wohl oder freuen Sie sich, wenn Sie am Wochenende in den Schwarzwald zurückkommen?
Ja, ich fühle mich in Aschaffenburg sehr wohl und freue mich, Freunde zu treffen, die ich über 20 Jahre nicht gesehen habe. Aber genauso freue ich mich immer auf unser Haus, unseren Garten und unseren Freundeskreis in Bad Dürrheim.
Gab es nie die Überlegung, den Lebensmittelpunkt hierher zu verlegen?
Nein. Mein Mann kommt aus dem Schwarzwald, wir haben da unser Privatleben und möchten da auch nicht weg. Seitdem unsere Kinder aus dem Haus sind, ist unsere Zeitplanung allerdings ein bisschen flexibler geworden.
Gibt’s einen Plan für die „neugewonnene Freiheit“?
Mein Mann und ich reisen gerne, das ist einer unserer Pläne.
Wohin geht’s?
Um die ganze Welt! Südamerika ist weit vorne. Wir haben schon viel gesehen und wollen uns jetzt nach und nach den Rest anschauen!
Weitere Pläne?
Gesund bleiben, etwas gegen das ewige Rumsitzen tun. Wir wollen uns demnächst vielleicht E-Bikes zulegen …
Schönes Thema. Ich bin gestern mal wieder fast von einem schätzungsweise Mitte 80-Jährigen mit einem E-Bike in Höllentempo über den Haufen gefahren worden.
Ja stimmt, man hört die ja auch fast gar nicht mehr kommen.
Und vor allem sind da jetzt wieder Menschen in Geschwindigkeitsregionen unterwegs, die weit abseits dessen liegen, was sie noch beherrschen können.
(lacht) Deswegen sollte man, so wie ich, rechtzeitig mit dem E-Bike anfangen!
Eine abschließende Frage noch: Matthias Mangiapane hat endlich sein wahres Alter verraten. Ihr Statement?
Wer ist denn bitte Matthias Mangiapane?
Richtige Antwort! (alle lachen)