Elisa Narloch
Gleich vorweg: Titel sind für Elisa Narloch im Grunde genommen nicht mehr als Schall und Rauch. Nur weil sie jetzt im Besitz einer Visitenkarte des Stadtjugendrings (SJR) ist, auf dem unter ihrem Namen der Begriff „Vorsitzende“ steht, ändert dies nichts an ihrer Einstellung oder Herangehensweise ihren vielfältigen Aufgaben gegenüber. Teamplaying ist hierbei das zentrale Schlüsselwort – und wer sich mit Elisa unterhält, kommt zwangsläufig zu dem Schluss, dass sie selbst die perfekte Verkörperung für diese Begrifflichkeit darstellt.
Ebenso schnell wird klar, dass es ohne Teamplaying auch gar nicht geht, stellt der Stadtjugendring doch die Dachmarke und somit die Interessenvertretung für insgesamt 28 Jugendorganisationen dar und unterstützt diese bei ihren zahlreichen Projekten. Der Weg von Elisa zu diesem Ehrenamt, das sie von Oliver Kohl im April diesen Jahres übernommen hat, liest sich derweil wie ein wohltuendes Musterstück der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe: Geboren im Hessischen, lebt Elisa seit ihrem zweiten Lebensjahr in Hösbach, wo die spätere Ministrantin durch die Unterstützung des örtlichen Pastoralreferenten erstmals zur Jugendarbeit in der KJA kam. Sie organisierte Jugendwochenenden in Kooperation mit anderen Diözesen, leitete die „Stark“-Wochenenden für Firmlinge und besuchte diverse Gruppenleiterschulungen. Durch diese Aktivitäten kam sie in den Vorstand des Bundes der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ), der wiederum seines Zeichens stark mit dem SJR kooperiert.
Eine wegweisende Weichenstellung, die durch weitere ehrenamtliche Tätigkeiten wie die inzwischen elfjährige Mitarbeit bei der Aschaffenburger Lebenshilfe unterstützt wurde. „Als Halbitalienerin liegt mir die Kontaktfreudigkeit halt im Blut“, erzählt sie uns, lacht einnehmend und ergänzt: „Und ich helfe einfach gerne!“ Dementsprechend verwundert ihr beruflicher Werdegang auch kaum: Der Ausbildung bei der heimischen Faks schlossen sich fünf Jahre als Erzieherin an, bevor Elisa ein Studium der Sozialpädagogik an der Hochschule Darmstadt folgen ließ. Seit einem Jahr arbeitet sie nun beim Aschaffenburger Jugendamt und ist dort zuständig für die Integrationsklassen der Berufsschule.
Ein Traumjob für die quirlige „kleine Wundertüte“ (wie sie liebevoll von einer Kollegin genannt wird), die ihr junges Alter von 27 Jahren für ihre tägliche Arbeit als Vorteil sieht. Durch eine gesunde Mischung aus Empathie und Partizipation verschafft sie sich nicht nur den nötigen Respekt, sondern erfährt auch eine große Wertschätzung durch ihre Klienten wie Kollegen gleichermaßen. „Die Felder Flucht und Asyl, ergänzt durch das Thema Inklusion, bilden dementsprechend auch einen Schwerpunkt bei meiner Arbeit für den SJR“, klärt Elisa auf, die vor ihrem Vorsitz bereits drei Jahre im Vorstand des Stadtjugendrings saß und seit vier Jahren auch bei Radio Klangbrett aktiv ist.
Darüber hinaus nennt sie die „Geh wählen“-Aktion zur kommenden Bundestagswahl und die stärkere Fokussierung auf die sich ändernden Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen allgemein als weitere Tätigkeitsschwerpunkte, ergänzt durch die regelmäßigen Aktionen am Mainufer, beim Fest „Brüderschaft der Völker“oder die kooperative Arbeit mit den unterschiedlichen Verbänden in Aschaffenburg. Insgesamt möchte sie ihre Zeit als Vorsitzende nutzen, die wertvolle Arbeit des SJR mehr in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und auf die große Bedeutung der Arbeit für die junge Generation hinzuweisen. Ganz schön volles Programm! Dementsprechend ploppt bei uns ein riesengroßes Fragezeichen auf: Hat die gute Elisa überhaupt Freizeit? „Ja, tatsächlich!“ lacht sie und verrät uns, dass sie sich gerne mit Freunden auf der Mainwiese zum Quatschen trifft. „Das ist mein absoluter Ruhepol!“