Vorhang auf für das Erthalttheater, das nach fast einjähriger Zwangspause nun endlich wieder Gäste willkommen heißen kann. FRIZZ Das Magazin hat mit Gründungsmitglied, Regisseur und Theaterleiter Jürgen Overhoff über das, was kommt, gesprochen.
FRIZZ Das Magazin: Endlich wird wieder Publikum begrüßt – wie sehr freut man sich darüber?
Jürgen Overhoff: Wir freuen uns wie Bolle! Monatelang die Theatertüren geschlossen halten zu müssen, ist einfach nicht unser Ding. Wir freuen uns enorm drauf, wieder für Theaterfreunde spielen zu dürfen – und uns auch mit diesen austauschen zu können.
Wie fühlt es sich an, nach Monaten endlich wieder den Spielbetrieb aufnehmen zu können und wie ist die Stimmung im Ensemble?
Wir sind sehr gespannt. Die Stimmung im Ensemble ist gut. Die Wiedereröffnung ist aber auch ein bisschen ein Aufbruch ins Ungewisse. Wir wissen ja nicht, ob die Menschen überhaupt Lust auf Theater haben. Ebenso wissen wir nicht, wie groß noch die Bedenken sind wegen Corona.
Gibt es Besonderheiten in der Vorbereitung für die Öffnung? Muss der Staubklopfer jetzt Überstunden machen?
Wir haben das Theater geputzt und aufgeräumt. So wie vor Beginn einer jeden Spielzeit. Von daher sind wir eigentlich längst schon startklar!
Findet die Cuvée-Veranstaltungsreihe wieder statt?
Wir sind vorsichtig und warten mit Cuvée noch ab. Unsere Kleinkunstreihe lebt schließlich besonders von der intimen Stimmung und der Nähe zum Publikum – das können wir uns momentan noch nicht vorstellen.
Wir alle haben in den letzten beiden Jahren mehr (Bananen-)Brot gebacken und neue Hobbys gefunden (und wieder verworfen), als gut für uns war. Wozu habt ihr Theaterleute die Zeit der Schließung genutzt?
Jeder hat die Zeit für sich genutzt. Wir konnten uns ja leider nicht treffen. Es ist demnach gut möglich, dass Mitglieder unseres circa 20-köpfigen Ensembles nun auch kuriose Hobbys anzubieten haben (lacht).
Worauf können sich Besucher freuen, welche Stücke sind geplant?
Nach tristen Pandemie-Monaten setzen wir auf die Kraft des Komischen. Wir zeigen die Komödien „Zwei wie Bonnie & Clyde“, „Wir sind die Neuen“, die Tragikomödie „Der Menschenfeind“ sowie Mini-Dramen von Loriot. An weiteren Abenden gibt es „Love Letters“ und die Wiederaufnahme der „Zoogeschichte“ zu sehen.
Heute in einem Jahr, wie sieht es da im Theater aus?
Hoffentlich wie zu Zeiten vor der Pandemie: glückliche Gesichter auf der Bühne und im Zuschauerraum gleichermaßen.
Habt ihr konkrete Wünsche für die Zukunft?
Wir hoffen, dass uns die Zuschauer weiterhin gewogen sind und sich von uns unterhalten lassen möchten. Ganz konkret gibt es aber auch einen Wunsch: Der Vorhang müsste erneuert werden (lacht)!
Vielen Dank für die Einblicke. Schön, dass ihr wieder da seid und Aschaffenburg mit eurem Theater bereichert!