Darf ich vorstellen? Digitalladen. Der Digitalladen. Ja, zugegeben, bei dem Wort „Laden“ denkt man erstmal an einen Verkaufsraum und das „Digital“ muss sich irgendwie reinverirrt haben. Also, erst mal zu dem einfacheren Wort „Laden“: Ein herkömmlicher Laden ist eher klein und irgendwie auch schnuckelig – auf jeden Fall mit Kasse und Tresen, gerne mit nostalgischem Flair.
Im Digitalladen wird aber zum einen nix verkauft, zum anderen sind die Aschaffenburger selbst mit zuständig dafür, dass eine Brise Nostalgie durch die Räume im Roßmarkt 11 weht. Wie? Dazu gleich noch mehr! Gemütlich und einladend ist der Digitalladen, wie das hoffentlich auch bei dem Lädchen um die Ecke aus euren Kindheitstagen war. Und auch wenn hier nichts käuflich zu erwerben ist, wird doch gehandelt: Mit Wissen und Erinnerungen zum einen. Und Handeln im Sinne von da-wird-so-einiges-umgesetzt zum anderen. Am 26.4. feiert der Digitalladen sein einjähriges Jubiläum!
Vom Analogen ins Digitale – und umgekehrt
So, und damit haben wir den Sprung zum Digitalen fast geschafft! Denn im Digitalladen werden aktuelle gesellschaftliche, soziale und kulturelle Themen diskutiert – nichts davon bleibt unberührt von der fortschreitenden Digitalisierung unseres Alltags in der analogen Welt. Wisst ihr selbst. Und „die Digitalisierung ist ein Update unserer gesamten Gesellschaft und diesen gesellschaftlichen Herausforderungen, Chancen und Gefahren müssen wir uns gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern stellen und im ständigen Austausch bleiben“, so Bürgermeister Eric Leiderer. Er ergänzt: „Wir werden hier unser Angebot – hin zu einer dialogorientierten Anlaufstelle – weiter ausbauen. Wir brauchen den engen Kontakt mit unseren Bürgerinnen und Bürgern, um das Profil unserer Stadt als nachhaltige Smart City zu schärfen und den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.“
Außerdem kündigt Eric Leiderer an: „Im Lauf des Jahres sind unter anderem auch Informationsveranstaltungen zu den Online-Bürgerdiensten und dem damit verbundenen Authentifizierungsverfahren geplant. Des weiteren werden wir uns wieder am bundesweiten Digitaltag am 24.6. mit einem interessanten Angebot beteiligen.“
Und jetzt noch mal zurück zum Erproben des Digitalen: Letztes Jahr, Anfang Oktober, konnten Kinder ab sieben Jahren im Digitalladen Einblicke in die Robotik erhalten, programmieren, codieren und so eigene Spiele entwickeln – ein Riesenspaß für die Kids! Der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Zur Unterstützung bei ihrem Ausflug in die Weiten der digitalen Welt standen den Tech-Newcomern die Profis aus der Medienwerkstatt des JUKUZ’ mit Rat und Tat beiseite.
Ab dem 28.3. werden im Digitalladen obendrein Sprechstunden angeboten, die das Café ABdate durchführt. Immer am letzten Montag im Monat können Eltern und Kinder gemeinsam ihre Fragen zum Umgang mit Handys, Tablets etc. loswerden. Im Digitalladen wird also ganz praktische Unterstützung bei der digitalen Mediennutzung angeboten. So auch für Senioren. Wer zum Beispiel unsicher ist, wie man eine App installiert, kann sich in der Mediensprechstunde des MIZ (Miteinander im Zentrum) im Digitalladen beraten lassen. Der nächste Termin ist am 23.3. um 17 Uhr. Und wer darüber nachdenkt, ein eigenes Unternehmen zu gründen, bekommt wichtige Infos und hilfreichen Austausch in der Sprechstunde des Digitalen Gründerzentrums. Zum Beispiel am 7.4., von 16–18 Uhr – natürlich im Digitalladen.
Unter dem Motto „Alltag“ steht eine der beiden Podcast-Reihen, die im Digitalladen entstehen: „Lebensgeschichten der Digitalisierung“. Wie beeinflusst die Digitalisierung unseren Alltag? Inwiefern hat sie das Arbeitsleben verändert? Diesen Fragen wird hier auf den Grund gegangen. Die Podcast-Reihe „Aschaffenburger Geschichten“ widmet sich ganz unterschiedlichen aktuellen Themen, wie beispielsweise der Jugendarbeit in Aschaffenburg oder auch aktuellen digitalen Kulturangeboten. Aber auch der Blick zurück auf die Stadtgeschichte wird nicht vergessen. So erfahrt ihr zum Beispiel, wie das damals war, als Aschaffenburg 1814 vom Kurfürstentum Mainz auf das Königreich Bayern überging. Weil unsere Gegenwart von der Vergangenheit beeinflusst ist und man das Jetzt besser versteht, wenn man das Davor kennt, lohnt sich das Reinhören in die Geschichte.
Eure Erinnerungen – unser kollektives Gedächtnis
Habt ihr schon die alten Schwarzweiß-Filme entdeckt, die in dem Fernseher, der im Fenster des Digitalladens steht, gezeigt werden? Falls nicht, solltet ihr das nachholen – es lohnt sich! Das sind Aufnahmen von 1927 und man bekommt einen fantastischen Eindruck von der Lebendigkeit Aschaffenburgs zu dieser Zeit. Eine Dame hat sie dem Stadt- und Stiftarchiv zur Verfügung gestellt und damit allen die Möglichkeit gegeben, die Stadt zu sehen, wie sie sich vor fast 100 Jahren gezeigt hat. Wenn ihr alte Bilder habt, zum Beispiel aus Fotoalben von Oma und Opa, kommt in den Digitalladen, hier können sie digitalisiert und archiviert werden. So schreibt ihr die Stadtgeschichte mit!
Oder meldet euch für das partizipative Stadtlabor an. Die Treffen finden dienstags und donnerstags statt – demnächst auch mittwochs. Schreibt online Beiträge über Orte und Begebenheiten, die ihr mit Aschaffenburg verbindet. Mit eurem Wissen über die Stadt und euren Erinnerungen tragt ihr mit zum wachsenden Gedächtnis Aschaffenburgs bei – digital, im kleinen Laden um die Ecke.
aschaffenburgzweinull.stadtarchiv-digital.de
Kommende Termine
- Mi., 23.3., 17 Uhr: Mediensprechstunde MIZ
- Ab Mo., 28.3., 16–17 Uhr (immer am letzten Montag eines Monats): Sprechstunde zur Mediennutzung für Eltern & Kinder
- Do., 7.4., 16–18 Uhr: Sprechstunde des Digitalen Gründerzentrums Aschaffenburg (DGZ)
- Di., 26.4.: 1 Jahr Digitalladen
- Fr., 24.6.: Bundesweiter Digitaltag
Digitalladen bildet aus! Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder Bundesfreiwilligendienst (Bufdi) im Digitalladen? Na klar! Aktuell arbeiten im Roßmarkt 11 unter anderem Jan Majunke (FSJ) und Jana Brendler (Bufdi). In einem „Frage-Antwort-Spiel“ haben sie Einblicke in ihre Tätigkeiten gegeben …