K.Pecx
Es war Samstagabend zur besten Sendezeit auf dem diesjährigen Fest „Brüderschaft der Völker“, als dieser junger Mann die Radio-Klangbrett-Bühne betrat und das dicht gedrängte Publikum mit feinstem Deutschrap zum Ausrasten brachte: K.Pecx. Philip Küpper heißt die monströs talentierte Reimmaschine mit den schwindelerregenden Doubletime-Passagen mit bürgerlichem Namen und es war kein Zufall, dass er genau an diesem Abend um genau diese Uhrzeit auf genau dieser Bühne stand: Philip ist schon seit Jahren fester Teil des Teams Fest „Brüderschaft der Völker“ und generell in der Jugendarbeit in Aschaffenburg fest verwurzelt.
Seine Liebe zum HipHop beziehungsweise zur deutschsprachigen Rapmusik fand er allerdings nicht auf direktem Weg. In frühester Jugend spielte er Schlagzeug sowie später Gitarre und war in diversen Bands aktiv – von der Covermucke bis hin zum krachenden Doom-Metal-Projekt war dabei so ziemlich alles vertreten.
Das erste Samy-Deluxe-Album entfachte bei ihm das Feuer für gereimte Messages auf Beats und so begann er im Alter von 17 Jahren, eigene Lines zu schreiben und sich das Rappen beizubringen. „Mit dem Rappen hatte ich einen Kanal zum ungezwungenen Austoben gefunden. Ansonsten war ich in Sachen Musik immer sehr verbissen, doch hier konnte ich sehr locker agieren“, beschreibt K.Pecx seinen Einstieg.
Vielleicht war es genau diese freie Herangehensweise, die aus dem Autodidakten einen wahren Könner seines Fachs gemacht hat. Von seinen Fähigkeiten kann sich seit Juli dieses Jahres jeder Interessierte selbst überzeugen, denn zu diesem Zeitpunkt erschien sein Debütalbum „Auf Kopfdruck“ mit zehn Titeln. Bei der Produktion kam ihm seine instrumentale Vergangenheit zugute, denn „ich war auch bei der Entstehung der Beats beteiligt, habe an den Arrangements mitgearbeitet, einige Instrumente eingespielt und Recording, Mix und Master selbst übernommen“. Auch der Kontakt zu Mitmusikern aus früheren Tagen ist geblieben.
Und da er noch so viele wichtige Themen auf der Agenda hat, ist das zweite Album auch schon fertig geschrieben. „Bald beginnen die Recordings und das Ding soll noch in diesem Jahr erscheinen!“ diktiert uns K.Pecx in den Block. Er selbst möchte sich ganz auf die Texte und das Rappen konzentrieren. Eines ist ihm sehr wichtig: „Ich habe keine Backups auf der Bühne und achte schon im Studio sehr darauf, dass ich in Sachen Rhymes und Tempo nur Sachen auf Band bringe, die ich auch live machen kann. Mein Motto: Schreib nix, was du nicht bist!“