© Frau Anika Fotografiert
Das Kollektiv
Kaum eine Musikrichtung wurde in den vergangenen Monaten so intensiv vom Erfolg geküsst, wie die der Singer/Songwriter. Mit dem Ergebnis, dass sich inzwischen so viele Acts diesen Stempel selbst verpassen, dass das Genre zunehmend verwässert. Doch Hilfe naht: Wer einen aufschlussreichen Exkurs zum Kern dieser einstmals (und hoffentlich bald wieder) spannenden Schublade unternehmen will, sollte sich Das Kollektiv einmal näher betrachten.
Denn zum einen gibt es hier ausschließlich gemeinschaftlich Selbstgeschriebenes von beachtlicher Qualität auf die Ohren, zum anderen denken die Herren die Idee des Singer/Songwritertums konsequent weiter. Das Ergebnis sind drei (!) gleichberechtigte beeindruckende Sänger (die allesamt auch ein Instrument beherrschen), die am klanglichen Output arbeiten: Christian Hoeper (Vox/Git) gewann nicht nur zweifach den Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ im Bereich Gesang (Pop), sondern sammelte in Pre-Kollektiv-Zeiten bereits mehrfach erste Plätze bei nationalen und internationalen Songwettbewerben und gibt an der Imusic-Schule Songwriting-Workshops.
Heiko Schmidt (Vox/Keys/Git) ist vielen noch durch seine erfolgreiche Teilnahme bei „The Voice Of Germany“ bekannt und unternahm mit der Amsterdamer Band Zero Twenty bereits die ersten Schritte im Big Business. Vincent Bauer (Vox/Git) hat trotz seines jungen Alters bereits reichlich Bühnenerfahrung, die er als Mitglied zahlreicher Chöre, Big Bands und Auswahlensembles sammeln konnte. Zudem tourt er seit geraumer Zeit in diversen Formationen mit dem Ausnahmegitarristen Florian Brettschneider durchs Land. Letzterer ist nicht nur Gewinner zahlreicher Gitarrenwettbewerbe und gefragter Gast bei Gitarrenfestivals, sondern auch das musikalische Gehirn hinter Das Kollektiv, was sich in der Funktion als Co-Produzent niederschlägt.
Diese Vier bilden die kreative Keimzelle und werden bei Liveshows durch Julian Wöber am Bass und Fabian Schrade an den Drums komplettiert. Ein weiteres bekanntes Gesicht der Aschaffenburger Szene wirkt im Hintergrund: Moritz Klug (vormals Jimmy Black) unterstützt beim Songwriting, sorgt für den passenden Livesound und hat die erste EP produziert. Um die nächsten Schritte so professionell wie möglich zu machen, wurde der Frankfurter Produzent Stefan Benz ins Boot geholt, der mit dem Kollektiv aktuell über dem Debütalbum brütet. Denn das Quartett macht keinen Hehl daraus, sich dem kommerziellen Erfolg bewusst Schritt für Schritt zu nähern. Warum auch? Schließlich haben die Herren das handwerkliche Rüstzeug, um eine breite Masse nicht nur mittels Silberling, sondern auch live zu begeistern. Und mal ganz ehrlich, es wäre mal wieder Zeit für einen heimischen Act im Radio, oder?