©Marcel Gentil
Balboa
Foo-Fighters-Frontmann Dave Grohl stand vor fünfeinhalb Jahren im Rahmen des T-in-the-Park-Festivals vor einem bestens gelaunten Publikum und beendete einen kurzen Monolog zu dem Gig seiner Band mit einem schmetternden „We’re a Rock ’n’ Roll-Band, we don’t use f***ing Computers, we don’t have all that fancy Shit, we’re five People on Stage with Drums and Guitars, is that okay with you?“ Womit er nicht nur für Jubelstürme sorgte, sondern klammheimlich auch die Gebrauchsanweisung für ein vielversprechendes Projekt schrieb, welches aktuell die heimische Musiklandschaft mit massenhaft Bock, Kraft und Spielfreude belebt: Balboa nennt sich der peitschende Fünfer, der beileibe nicht aus Unbekannten besteht: Daniel Blank und Markus Burger (Git./beide unter anderem Ex-Next Stop Moon) gründeten die Band im vergangenen Jahr und holten sich so klingende Namen wie Sven Ziemlich (Bass/Ex-California Affair), Roberto Raab (Voc./Rapid Cycle) und Feli Keith (Drums/Ex-Aloha from Hell) ins Boot.
„Unsere bisherigen Bands lösten sich 2011 auf, aber durch unsere Freundschaft waren Daniel und ich ständig in Kontakt. Irgendwann war klar, dass wir wieder was auf die Beine stellen wollten. Noch klarer war allerdings, dass es nur etwas sein kann, auf das wir total Bock haben“, erklärt Markus.
Schnell zeigte sich, auf was es hinauslaufen sollte: Ein Tribute to Rock & Metal, das sich schwerpunktmäßig auf die erfolgreichen Bands des Zeitraums Ende der 90er bis Anfang der 2000er konzentrieren sollte. Mit diesem Konzept begab man sich auf die Suche nach Mitstreitern und fand schnell zu oben genannter All-Star-Combo, für die Sven sogar seine angestammte Gitarre aus der Hand gab und zum Basser mutierte.
Es folgte die konspirative Suche nach den perfekten Songs, die das Balboa-Konzept zu einhundert Prozent transportieren. Herausgekommen ist eine Setliste, die dem Publikum 90 Minuten lang unnachgiebig die Haare föhnt und mit Songs von beispielsweise Alter Bridge, Creed, Slash, Foo Fighters, The Darkness oder Rage Against The Machine schlichtweg ein Brett nach dem anderen unters Volk haut.
Der eigene Geschmack dient als ultimativer Filter, denn „es schafft keine Nummer ins Programm, die uns nicht allesamt restlos begeistert“. Ebenso legen die Jungs größten Wert darauf, als Tribute-Band die Originalversionen möglichst unberührt auf die Bühne zu bringen: „Wenn du zum Beispiel an einer Nummer wie ,Blackbird‘ von Alter Bridge rumschraubst, kann der Song nur verlieren. Und irgendetwas zu verschlimmbessern, ist garantiert nicht unser Ziel“, meint Markus.
Dass sie es drauf haben, haben die Herren bei ihren Gigs eindrucksvoll bewiesen. Wer auf geile Grooves, fette Gitarren und die Marschrichtung „Nach vorne!“ steht, ist bei Balboa richtig. Demnächst im Colos-Saal (siehe Seite 30) sowie auf dem Aschaffenburger Stadtfest zu erleben!