Heißt es jetzt eigentlich der oder das Gully? Wie auch immer, die Kult-Location mitten in der Aschaffenburger Innenstadt müssen wir euch freilich nicht von Grund auf erklären. Das Gegenteil dürfte sogar eher zutreffen: Einige (viele) von euch werden sich in diesem Magnet in der Riesengasse tausendmal besser auskennen als wir, was natürlich auch daran liegt, dass wir grundsätzlich einen großen Bogen um attraktive Theken-Bereiche machen. Zwinkersmiley (würde Martin Sonneborn jetzt schreiben).
Aber im Ernst, gerade aufgrund seiner Bedeutung für das Nachtleben unserer Stadt ist es mal wieder allerhöchste Zeit, diesen wunderbaren Ort der Begegnung ausgiebig zu lobhudeln. Und kaum ein anderes gastronomisches Angebot darf sich den Superlativ ‚Institution‘ so groß auf die Fahne schreiben wie das Gully. Stringenterweise ohne auch nur einen Fitzel Kaubares auf der Karte hält selbige ein riesengroßes Angebot an flüssigen Köstlichkeiten parat, die stets gut gekühlt und in Rekordzeit zum Zwecke des Genusses serviert werden. Das liegt zuvorderst am stets wieselflinken Team, das selbst zu Stoßzeiten und knallvoll besetzter Hütte scheinbar vollkommen stressfrei einer durstigen Kehle nach der anderen Linderung verschafft, ob mit Bier, Wodka Waldmeister oder Amaretto Apfelsaft. Und dabei gehört hier zum ureigenen und final akzeptierten Style jener Umstand, der in anderen Läden niemals funktionieren würde: Selbstbedienung. Dies klappt wunderbar und – sind wir mal ehrlich – alles andere würde hier irgendwie auch nicht reinpassen.
Alles im Gully, von der Einrichtung über die Musik und das Team, verströmt ein ganz eigenes, gewachsenes Flair, das einem schlicht ein heimeliges Gefühl gibt und garantiert nicht zu kopieren ist. Was nicht nur wir, die wir sicherlich alle in gastronomischer Hinsicht durch das Gully ein großes Stück weit sozialisiert wurden, zu schätzen wissen, sondern auch viele, mal mehr mal weniger bekannte Künstler und Acts, die nach ihren Shows im Colos Saal, Hofgarten oder sonst wo in der Riesengasse die After-Show zelebrieren. Ab und zu wird das Gully auch selbst zur Konzertbühne, beispielsweise bei der monatlich stattfindenden Big Handmade Blues Session oder Konzerten einheimischer Bands.
Der Herr über das ganze trubelige Treiben, Tommi Sauer, steht oft selbst irgendwo mitten im Geschehen, plaudert mit Gästen oder wacht mit einem verschmitzten Lächeln und ruhigem Ton darüber, dass die Raucher vor dem Laden nicht zu laut sind. Und neulich konnte man ihn zu späterer Stunde, als sich die Reihen des samstäglichen Ansturms ein wenig gelichtet hatten, bei etwas beobachten, dass wohl diesen ganzen Text hier überflüssig macht: Er lief durch den Laden und hat jeden aus seinem Team einfach mal feste gedrückt. Völlig pathosfrei: So was erklärt mehr als tausend blumige Worte, was das Gully so besonders macht. Nuff said.
Gully
Riesengasse 8, 63739 Aschaffenburg
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Mo.–Do. 19-1 Uhr, Fr.–Sa. 19-3 Uhr, So. 19-24 Uhr