„Die Deutschen setzen sich noch viel zu wenig mit gutem Essen auseinander!“
Tipp des Monats 9|2019! Die Schöntal-Weinstuben sind ein gastronomisches Ausnahmeobjekt. Warum dies so ist, haben wir uns einmal vor Ort angeschaut.
Scheontal_Weinstuben
Schöntal-Weinstuben… Ein fast schon banaler Name, hinter dem sich eine sehr interessante Gastronomie verbirgt. Spätestens seit dem Sieg beim beliebten TV-Format „Mein Lokal, dein Lokal“ ist die gemütliche Weinstube in aller Munde. Doch dazu später mehr, zuerst wollen wir die Personen im Hintergrund näher kennenlernen: Andreas Cetin betreibt die Lokalität zusammen mit seiner Frau Christina, beide haben sich seit über drei Jahrzehnten als Team der guten Gastronomie verschworen. Und obwohl sie „erst“ seit Mitte September 2015 in der Lindenallee ihre Gäste glücklich machen, sind sie doch keine Unbekannten in der Stadt. Denn Andreas Cetin sorgte von 1992-1995 schon einmal für Furore, als er die „Schlossgass 16“ betrieb und selbige mit beachtlichen 15 Punkten im Gault Millau auch ins Sichtfeld von überregionalen Feinschmeckern brachte. Nach Stationen im Schönbusch und den Weyberhöfen war der gelernte Koch, Konditor und Küchenmeister als Freiberufler jahrelang in Küchen auf den ganzen Globus aktiv und verfeinerte seine Handwerkskunst, bis er eher durch Zufall und über einen Tipp an die Schöntal-Weinstuben am Ende der Platanenallee kam. „Früher war unser Lokal als ‚Wohnzimmer der Alten‘ betitelt, weil unser Vorgänger seine Kundschaft hauptsächlich aus den Alterswohnheimen der Nachbarschaft akquirierte“, erzählt Cetin und schmunzelt, „dementsprechend mussten wir mit unseren Änderungen auch ein paar Kämpfe ausfechten“. Mit neuem Konzept war neben mehr Licht und weniger Kitsch in den Räumlichkeiten auch das Herzstück gemeint, die Speisekarte. Eine angenehm kleine und fein komponierte reguläre Speisekarte, die ihren Hauptbezug in bodenständigen Spezialitäten hat, wird durch eine umfangreiche und spannende Tageskarte ergänzt. Einige Specials machen beide Karten besonders attraktiv: So gibt es eine Kategorie rund um wirklich und echtes „Gestampftes“ von der Knolle, genauso wie eine Sommer-Grillkarte oder ein wechselndes Gericht nach ayurverdischen Regeln. Das Allerwichtigste: frische Zutaten, Verzicht auf Convenience-Produkte soweit es eben geht – und das alles zu absolut bodenständigen Preisen, gepaart mit einer großen Portion Herzlichkeit und Humor. „Die Deutschen setzen sich noch viel zu wenig mit qualitativ gutem Essen auseinander. Vielleicht kann ich meinen Teil dazu beitragen, dies zu ändern“, fasst Cetin seine Motivation zusammen. Dazu gehört natürlich auch eine selbst zusammengestellte, umfangreiche Weinkarte, denn „meines Erachtens sollte ein Koch auch immer wissen, welcher Wein zu seinen Kreationen passt!“ Wahrscheinlich war es diese Mischung, die das Team von „Mein Lokal, dein Lokal“ in der Weinstube vorstellig werden ließ. Obwohl der Chef die Sendung bis dahin nicht kannte, reizte ihn der partnerschaftliche Wettkampf mit vier weiteren Gastronomen aus der Region rund um Hanau. Das Ergebnis dieser Fernseh-Woche lässt sich an der Urkunde in der Stube ablesen. Wer sich in der Schöntal-Weinstube an fünf Tagen in der Woche (Montags und Dienstags ist Ruhetag) verwöhnen lassen möchte, sollte vielleicht besser einen Tisch reservieren. Denn sehr gut besucht ist das Lokal der Cetins nicht erst seit dem TV-Event. Qualität setzt sich eben durch!
Schöntal Weinstuben
Lindenallee 3, 63739 Aschaffenburg
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Mo.&Di. Ruhetag, Mi.–So. 12-1 Uhr (durchgehend)