Kürzlich ließ sich Wheel-Sänger James Lascelles in einem Interview zu der Aussage hinreißen, dass sie machen können, was sie wollen und noch immer die ständigen Vergleiche mit Tool an der Backe hätten. Nun, so ganz von der Hand zu weisen ist der Vergleich nach wie vor nicht. Am Anfang ihrer Karriere machten Wheel keinen Hehl daraus, welcher Act sie maßgeblich beeinflußt. Im Rahmen ihrer zweiten Albumveröffentlichung merkte Lascelles hierzu an: „Was die Haupteinflüsse angeht, stehen Tool sicherlich ganz oben auf der Liste. Daneben finden sich auch Karnivool und Meshuggah und einige Bands, die eher dem Alternative-Spektrum zuzuordnen sind wie Radiohead oder The Mars Volta“.
Mittlerweile sind Wheel bei Album Nummer 3 angelangt. „Charismatic Leaders“, so der Titel, wurde akribisch ausgearbeitet, um Wheels immer höheren Maßstäben gerecht zu werden, wobei das Songwriting bis ins Jahr 2020 zurückreicht und die Aufnahmen sich von August bis Dezember 2023 erstreckten. „Das ist unser Heavy Album“, erklärt Lascelles. „Für die Leute, die Metal mögen und auf Wheel-Musik stehen, ist es genau das Richtige. Es ist nicht so, dass wir zu einer Karikatur der vorherigen Alben geworden sind, aber wir haben uns definitiv in eine Metal-Richtung bewegt, und wir wollten ein Metal-Album machen.“.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 haben sich Wheel schnell von Underdogs aus Helsinki zu einer internationalen Größe entwickelt. Die kantigen Riffs, eingängigen Melodien und die enorme Bandbreite des Trios auf ihrem Debütalbum „Moving Backwards“ aus dem Jahr 2019 wurden besonders von Tool-Fans begeistert aufgenommen. Der Nachfolger „Resident Human“ aus dem Jahr 2021 erhielt ebenso begeisterte Kritiken auf der ganzen Welt, welche besonders die klangliche Weiterentwicklung und die gewagten dystopischen Themen des Albums lobten. Live geht es bei Wheel auf technisch höchstem Niveau kantig, knackig und mit voller Wucht zur Sache. Das konnte die Band bereits 2019 als Support für Soen im Colos-Saal unter Beweis stellen.
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© Hans W. Rock