Sieben Musiker betreten die Bühne, im Mittelpunkt der charismatische Charakterglatzkopf und Bandleader Albie Donnelly. Was folgt, ist ein musikalisches Ereignis mit der Wucht einer Naturgewalt. Die ersten Akkorde klingen und ansteckende Lebensfreude lässt den vielzitierten Funken sofort überspringen. Die Powertruppe hat das Publikum von der ersten Nummer an auf ihrer Seite. Bühnenpräsenz, Show, Choreographie, Humor, Perfektion, Virtuosität – das ist Albie Donnelly‘s Supercharge. Dieses Mal hat Albie einen neuen Gitarristen mit an Bord und der ist kein Geringerer als André Tolba, ein Star für sich in der bundesdeutschen Rockabilly-Szene. André gründete mit Sasha zusammen Dick Brave & The Backbeats, tourte mit Peter Kraus und ließ mit seinem Adriano Batolba Orchestra im Colos-Saal die Wände wackeln.
Nach über vierzig Jahren on the road ist die Formation mit dem britischen Chef alles andere als eine Rentnercombo. Albie Donnelly (Mr. Supercharge) ist Coolness in Person. Mit den bewährten Attributen Vollbart, dunkel getönte Brille und auf Hochglanz polierte Glatze ausgestattet, ist er am Tenorsaxophon nicht nur künstlerisch eine Sensation. Markant wie eh und je ist auch die mit den Jahren gereifte Stimme. So findet Albie Donnelly’s Supercharge wieder zurück zum kraftvollen Rhythm’n’Blues der alten Tage: Baritonsax, Posaune, Gitarre, Keyboards, Bass, Drums – fette Arrangements sind dabei garantiert. Die Band gibt eine kompakte Einheit ab, energiegeladen „Between Music And Madness“. Und doch lässt das Programm zwischen all dem Tempo und kaum nachlassender Rasanz Platz für Feinheiten. Stücke, bei denen man merkt, dass die ansonsten auf Volldampf getrimmte Band auch einen Gang zurückschalten kann und trotzdem nicht an Substanz einbüßt. Bläsersätze im Swingglanz, wabernde Hammondsounds und wohldosierter Klamauk.
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© Hans W. Rock