©Marco Weissenberg
Marco Weissenberg
Der 25-jährige Marco Weissenberg ist einer der jüngsten Zauberprofis in Deutschland & im März gleich zweimal in der Region zu erleben.
Magie-Newcomer, Vertreter einer neuen, erfrischenden Generation von Zauberern und sogar Deutscher Vizemeister der Zauberkunst 2017: Bevor der gebürtige Unnaer Marco Weissenberg mit seinem mittlerweile dritten Soloprogramm „WunderKind“ in der Region Halt macht, haben die FRIZZen einmal nachgehakt, wie man auf die Idee kommt, Magie und Entertainment zu seinem Beruf zu machen.
Hallo Marco! Du bist einer der jüngsten Profimagier im Lande und tourst bereits mit deinem dritten Soloprogramm. Die Klassikerfrage direkt zum Auftakt: Wie bist du zur Zauberei gekommen?
Marco Weissenberg: Klassische Frage und klassische Antwort: der Zauberkasten. Ich hab tatsächlich mit sieben oder acht Jahren einen Zauberkasten ganz klischeehaft zu Weihnachten bekommen. Später habe ich im Kinder- und Jugendzirkus erste Erfahrung auf der Bühne gesammelt. Ich habe da auch Jonglieren und alles andere gelernt, aber Körper und Geist sind dann irgendwann doch verschiedene Wege gegangen. Als die Trainer im Zirkus spitz bekommen haben, dass ich Zauberei mehr als nur interessant finde, musste ich meine Tricks aus dem Zauberkasten dort vorführen. Und zack, schon hatte ich den ersten Auftritt als Zauberer. Alles andere sollte dann erst ein paar Jahre später kommen …
Wann war denn klar, dass deine Kunst für dich mehr als nur ein Hobby ist?
Es gab 2010 einen Wettbewerb von einer großen Bank. Dort musste man sich mit seiner Motivation im Leben bewerben. Mein Antrieb war die Faszination, Menschen zu begeistern. Und schwupps hatte ich eine einjährige Förderung dieser Bank in der Tasche. In diesem Jahr habe ich wahnsinnig viele tolle Künstler getroffen und habe das Showbusiness von innen heraus sehen können. Ab diesem Zeitpunkt war klar, Zauberkunst soll nicht nur ein Hobby bleiben.
Wie haben deine Eltern und/oder dein Umfeld reagiert, als du mit diesem Berufswunsch um die Ecke kamst? Gab’s da auch so Sprüche wie: „Willst du nicht lieber erst etwas Richtiges lernen?“
Na klar, ich glaube, Eltern müssen sowas sagen – das ist deren Job! (lacht) Meiner Mutter zuliebe habe ich tatsächlich eine Ausbildung zum gestaltungstechnischen Assistenten gemacht. Anschließend habe ich sieben Semester Film und Sound studiert. Letztlich waren das alles Dinge, die mich heute in meinem Beruf als Zauberkünstler unterstützen. Rückblickend stelle ich fest, dass nichts umsonst war. Bin froh, alles gemacht zu haben! Ich glaube, es war gut, immer meinem Bauchgefühl gefolgt zu sein. In einem klassischen Nine-to-five-Bürojob wäre ich zum Beispiel nie glücklich geworden, obwohl das heute auch fester Bestandteil meines Jobs ist.
Wie sieht der Arbeitsalltag des Künstlers Marco Weissenberg aus?
Schwer zu sagen, fast jeder Tag ist anders. An einigen Tagen sitze ich durchgehend im Büro und bearbeite Buchungsanfragen, plane Termine mit meinem Management oder kümmere mich um meine Social-Media-Accounts. An anderen Tagen fahre ich quer durch Deutschland, bin oft viele Stunden unterwegs und trete abends auf. Danach falle ich ins Bett und fahre am nächsten Tag in die nächste Stadt. So geht das manchmal wochenlang. Mit ein paar Promoterminen drumherum ist man da schnell auch mal wieder eine Woche von zu Hause weg. An den freien Tagen und besonders im Sommer verbringe ich dann viel Zeit im Proberaum und entwickle neue Illusionen.
Wie oft hast du denn den Spruch: „Zauberer? Kann man davon leben?“ schon gehört?
Mindestens genauso oft wie die Frage: „Was machst du eigentlich tagsüber?“ Aber das haben wir ja schon beantwortet! (lacht) Und ja, man kann ganz gut davon leben, wenn man es hauptberuflich und professionell macht. Es ist sicherlich kein leichter Job und es hat jetzt fast sieben Jahre gebraucht, um da zu stehen, wo ich heute bin. Ohne die nötige Ausdauer, Geduld und den Ehrgeiz würde ich jetzt vermutlich irgendwo in einer Werbeagentur als Grafiker sitzen.
Zum Abschluss die FRIZZsche Lieblingsfrage: Was ist das Allerletzte, das du tust, bevor du auf die Bühne gehst?
Ich fange immer eine halbe Stunde vor Showbeginn an, mich umzuziehen und für die Show fertig zu machen. Das ist wie ein Ritual, bei dem ich auch nicht gestört werden möchte. Das stimmt mich optimal auf die Show ein. Wenn dann die Musik losgeht, bin ich voll da!
Besten Dank für das Interview & viel Erfolg auf deinem weiteren Weg!
Marco Weissenberg live:
Do., 15.3., 20 Uhr bei Licht aus, Vorhang zu! #4; Erthaltheater, Aschaffenburg (siehe Seite 28) & Fr., 16.3., 20 Uhr; Maingauhalle, Kleinostheim