Überraschung: Wayne Graham ist kein Künstler, sondern eine Band, hinter der die Brüder Miles aus Kentucky stecken. Wayne und Graham hießen ihre Großväter, mehr Hommage an die eigene Familie geht wohl kaum. Wenn man dann noch solch großartige Platten macht, können die Opas mehr als stolz auf ihre Enkel sein. Schon der Vorgänger von „Joy!“ war unter Kennern eine vielbeachtete Platte. Leider blieb „Mexico“ auch nur unter den Experten ein Begriff. Mit ihrem neuen Album könnte sich das für Kenny und Hayden Miles ändern, denn sie schafften es kürzlich auf Platz eins der Kritikercharts des ehrwürdigen Rolling-Stone-Magazines. Eine Anerkennung, die ihnen mehr als gebührt. Ihr lakonischer Folk-Rock ist zwar alles andere als fröhlich, dennoch erwärmt er Herz und Seele. Manche Songs, wie etwa „Bloody Montana“ sind sofort absolute Ohrwürmer andere werden erst nach mehrmaligem Hören dazu. Sogenannte „Grower“, die meist leicht dahergezupft kommen und sich leise, aber bestimmt in die Gehörgänge schrauben. Referenz-Namen fallen einem genügend ein: aber wer einen an Wilco, Jackson Browne oder Ryan Adams erinnern kann, gehört ganz sicher bald zu den ganz Großen.
Wayne Graham: Joy!
