Ein Kracher, der mich ehrlicherweise völlig unvorbereitet traf. Das ist Rock ’n’ Roll der hemdsärmeligen und – Gott sei Dank - nicht tot zu kriegenden Art. Der Opener „Night Riders“ klingt wie Dead Moon mit weiblichem Gesang und etwas weniger Rumpeligkeit. „Hot Damn Emmylou“ ist, wie könnte es anders sein, eine countryeske Uptempo-Ballade, die sich natürlich um Emmylou Harris und Gram Parsons dreht. Weiter geht es mit dem schönen Schunkelsong „Betty Jack“, der auch aus Nashville kommen könnte und leichte Cosmic-Americana Einflüsse hat. Stilistisch ähnlich schmuggeln sich auch „Lucinda“ und „Wicked Joe“ ins Ohr. „Nuttie Home“ ist dann ein elektrisch verstärktes Bluegrass-Stück, „Help me Rocky“ ein klassischer Mitgröhl-Stampfer, bevor es mit „Yankee go Home“ nochmal in schnellere fast B-52’s-mässige Gefilde geht. Und dann ist’s leider auch schon vorbei. Einziger Kritikpunkt dieser absolut runden Geschichte ist die Kürze. Aber wo Kürze, da bekanntlich auch Würze. Tolle kleine Gitarrenplatte, natürlich nicht aus Nashville, sondern aus Norwegen. Woher auch sonst …