Hier atmet der Geist der Outlaw-Country-Music, der einst von inzwischen vergötterten Künstlern wie Cash, Haggard oder Willie Nelson dermaßen verkörpert wurde, dass es fast schon ein Schnauben ist. Ein Geist der Freiheit, der aus dem Mainstream ausbricht und echtes Leben verkörpert. Einer wie Tyler Childers kennt es nämlich. Aufgewachsen in einer der ärmsten Gegenden der USA, dem Kohlerevier im Osten Kentuckys. Dort, wo auch der Appalachian-Folk herkommt. Handgemachter Bluegrass, traurig aber trotzdem lebensbejahend. Klare Kante, rauhe Stimme, schnörkellose Songs, die trotzdem das Herz treffen. Gut, dass es solche Gegenentwürfe wie ihn oder seinen Produzenten Sturgill Simpson in der Country-Musik gibt, die all den Chart-Lackaffen und Trump-Hofierern der geölten Nashville-Szene Paroli bieten. Die Country-Musik braucht mehr solcher Typen!