Inzwischen ganz offiziell im Mekka der Country-Musik ansässig, darf man sie nun auch ruhigen Gewissens der Americana-Szene zugehörig zählen. Nashville allein verändert aber gar nichts. Schubladendenken oder Genregrenzen sind den, in Boulder – Colorado, aufgewachsenen Brüdern seit je her verhasst. Ihre ersten Platten wurden zu Recht auf dem Jazz-Label Blue Note veröffentlicht. Chris Wood ist immer noch Mitglied der Jazz-Funk-Truppe Medeski, Martin & Wood. Von daher ist klar, dass hier kein Americana-Einheitsbrei serviert wird. Jazz und Funk stehen Pate – dem Blues ist man mehr als zugeneigt. Manchmal blitzen Lou Reed oder auch David Lindley und Jackson Browne durch. Das sechste Album der Wood Brothers ist feinst gewobener, gleichsam erwachsener und entspannter Stoff, den man am besten zur blauen Stunde und mit dem ersten Drink des Tages genießt. Ganz feines Album!
The Wood Brothers: One Drop of Truth
