Es gibt einfach Sounds, die sind so unverwechselbar, dass man sie auch nach Jahrzehnten sofort erkennt. Das hier ist Neuseeland. Und zwar Mitte der 80er. Damals gab es im leider so schlimm in die Schlagzeilen gekommenen Christchurch eine, nun ja heutzutage würde man sagen, Schrammel-Pop-Manufaktur der Extraklasse. Flying Nun-Records hieß dieses Plattenlabel und dort tummelten sich sämtliche Jangle-Pop-Bands des Landes vom Ende der Welt. Die besonders guten, wie die Chills, The Clean, The Verlaines oder die Tall Dwarfs kamen sogar vereinzelt nach Europa auf Tour oder wurden von den Indie-Club-DJs der damaligen Zeit auf den Dancefloor und damit vor die tanzenden Füße aller Indie-Schmuddelkinder der westlichen Hemisphäre geknallt. Der Erfolg ebbte Ende der 80er ab und im neuen Jahrtausend gab es ein paar Comebacks, wie das der großartigen Chills beispielweise. Das aber mehr von dieser Zeit blieb als ein paar Songs, beweisen nun die australischen Stroppies. Obwohl sie sich so anhören als seien sie 1985 selbst Teil der Szene gewesen, haben sie wahrscheinlich die Platten dieser Bands bei ihren Eltern im Schrank gefunden und massive Hörerfahrungen damit gesammelt. Entstanden ist eine Hommage an die Zeit in der Lo-Fi, noch nicht so genannt wurde, sondern Flying Nun oder Dunedin-Sound. „Whoosh“ ist ein wunderbares Jangle Pop-Album, dem die Sonne sonstwoher scheint und das geradezu nach einem viel größeren Revival schreit. Hach, ich muss dringend mal wieder „I love my leather Jacket“ hören …