Vielen Dank, dass du dir Zeit für ein Gespräch nimmst! Aber wie sollen wir dich eigentlich ansprechen – als Peter Fritsch, als Peter Newman oder als The Officer?
Ich nehme mir sehr gerne die Zeit! Nun, Peter Fritsch ist mein ganz normaler Name, Peter Newman mein Musikername, der seit einem Jahr auch in meinen Ausweispapieren steht, und unter The Officer kennen mich wahrscheinlich alle, die Freestyle Music hören. Angesprochen werde ich im Alltag mit allen drei Namen und für mich ich es auch kein Problem.
Dein musikalischer Weg hat früh begonnen. Gib uns doch bitte einen kleinen Abriss.
Als kleiner Bub mit acht Jahren habe ich Heintje- und Nicole-Lieder auf Kaffeefahrten gesungen, mit zehn Jahren mit Schlagzeug spielen angefangen, in den Achtzigern dann die HipHop-Formation Swift Crew gegründet, die auch Vorgruppe der Fantastischen Vier war. Zudem habe ich mit Johnny Guitar Watson auf der Bühne gestanden. Gehen wir über zu den Jahren des professionellen Musikbusiness’: 1996 habe ich unter dem Namen Stonay meine erste Single namens "Hold me tight" veröffentlicht, bin dann als The Officer im Jahr 1998 mit "Cry" auf den Markt gekommen, im gleichen Jahr habe ich die Formation The Officer & Elios gegründet und mit dem Namen La Musica eine Maxi-CD veröffentlicht, ab da stetig bis 2009 unter allen Namen Maxis und unter The Officer drei Alben zusätzlich publiziert. Nach meiner Pause bis 2014 kamen wieder Maxis und ein neues Album auf den Markt, eine Maxi mit Johnny O in 2014, 2016 kam mein "neuer" Name (Peter Newman) für alles, was nicht Freestyle Music ist. Mit "Cry", "On my Way" und "Dream of my Life" in 2015/2016 war ich mehrere Wochen in den Charts. Bis heute habe ich vier Alben und 27 Maxis veröffentlicht und bin auf über 160 Compilations zu finden. Das ist ein kleiner Abriss! (lacht)
Du warst in den Neunzigern sowie Nullerjahren einer der in Europa bekanntesten Künstler in der Freestyle-Musikszene und bist somit ein echter Kenner des Business’. Viele deiner Kollegen sprechen von „immensen Veränderungen“. Wie sehr hat sich die Szene deiner Meinung nach wirklich verändert und inwiefern?
Ich kann mich noch erinnern, als der ganze "Napsterkram" und Co. kamen, hatten wir auf einmal den Einbruch an Verkaufszahlen schlechthin. Früher konntest du Konzerte geben und alle tanzten oder schauten zu, heute hast du zu 80 Prozent Handys auf dich gerichtet. Bis auf wenige Ausnahmen hat man immer CDs gepresst und auf den Markt gebracht, irgendwann hat sich das nicht mehr gelohnt. Ich kann mich glücklich schätzen, dass es bis heute so gut wie alles von mir auf physischer CD gibt. Heute verdienst du nur noch Geld, wenn du auf die Bühne gehst, aber nicht mehr mit dem Verkauf von CDs.
Du hast bereits für Die Fantastischen Vier als Opener performt, Galaveranstaltungen musikalisch umrahmt und zahllose Diskothekenauftritte absolviert. Muss man sich, wenn man heutzutage im Business erfolgreich sein möchte, breiter aufstellen?
Wenn du nicht irgendwie einen großen Hit hattest oder hast, musst du schon schauen, wo und wie du Shows bekommst. Auch ich hab mir da so meine Gedanken gemacht und bin bei Peter Newman jetzt gerade dabei, auf Liveband umzustellen.
Im letzten Jahr hast du einen neuen musikalischen Pfad eingeschlagen. Welchen?
Die Namensführung unter Peter Newman war meine beste Entscheidung, jetzt kann ich endlich auch andere Musikgenres bedienen und sitze nicht so fest wie unter The Officer. Als ich unter The Officer eine Ballade veröffentlicht habe, wurde diese nicht im Radio gespielt, als ich einen Remix unter Peter Newman davon gebracht habe, waren die Türen offen. Dann hab ich mein eigenes Musikunternehmen Newmanity mit Label und allem drum und dran gegründet. Das macht sehr viel Spaß und bringt nochmal ganz viel Neues mit sich.
Ist The Officer nunmehr Geschichte?
Nein, keinesfalls. Ich werde weiterhin unter dem Namen arbeiten und auch auftreten.
2017 hatte bislang einiges für dich zu bieten …
Ja, gerade kam meine neue Single "Find my Way", ein Duett mit Patricia Blanco, auf den Markt, die gleichzeitig auch der erste Release meiner Firma ist. Im Juni hatte ich einen wundervollen und für mich einzigartigen Auftritt mit Liveband, den mir mein Musikerkollege Andy Ost ermöglicht hat, des Weiteren eine Produktion im Kinderliederbereich, bei der ich mit 22 Kindern singe. Vier weitere Veröffentlichungen stehen an. Ein sehr aufregendes und spannendes Jahr!
Welche Projekte stehen momentan auf deiner Agenda ganz oben?
Eine weitere Single mit Patricia Blanco und mir, eine Veröffentlichung von Natalie Ehrlich ("Deutschland sucht den Superstar") und Marco Braun, beide werden zu sehen sein bei der Pro-Sieben-Show "Get the Fuck out of my House". Und natürlich das Arbeiten am eigenen weiterem Album mit Liveband und vieles mehr!
Besten Dank für die Einblicke!