Ein Leidender der besonderen Art ist Luke Sital-Singh. Nennt es Schwermut oder nennt es Melancholie. Lukes Songs sind auf jeden Fall auf dem Treppchen, wenn es darum geht, die traurigsten Lieder des Planeten auszudeuten. Seine ebenso leidende wie glockenklare Stimme, seine offenbar nur Molltöne kennenden Gitarren sind nichts für Frohnaturen. Für alle anderen allerdings eine ziemliche Offenbarung. Dabei ist er in einem Bereich unterwegs, dem Pop der eher folkigen Art, in dem im Augenblick viele Kollegen des seichten Fahrwassers viel Geld verdienen. Auch wenn man bei Sital-Singh eine gewisse Schwülstigkeit im Songwriting bemerken muss, fehlt ihm dabei die Beliebigkeit etwa eines James Blunt. Wenn schon dann ist das eher Jeff-Buckley-like, der sich seine Verzweiflung ebenso von der Seele schreien konnte. Reinigend!