Die einzig wahren Joy Division Erben. Die New Order für die neue Generation. Besser als Interpol! Superlative und Referenzen überschlagen sich, wenn es um die britischen Indie-Waver Editors geht. Doch kann die talentierte Combo um den charismatischen Frontmann Tom Smith auch auf ihrem sechsten Album gänzlich überzeugen? Auch wenn der eröffnende Sechsminüter sich noch an ihrem Stadion-Rock-Album "The Weight of your Love" anlehnt und eine tanzbare Rocknummer aufs Parkett schmettert, begeistert die Band ab dem zweiten Song, wenn den charakteristischen Elektronikeinflüssen dezent bis omnipräsent ("Darkness at the Door)" Einklang gewährt wird. Die erste Single-Auskopplung "Magazine" hat dann wieder den Wumms einer knackigen Nummer mit Widererkennungswert und hymnischem Power-Refrain. Editors liefern mit "Violence" eine überdurchschnittlich gute Platte ab. Für die Maßstäbe, an der man diese Band misst, ist das ein akzeptables Urteil. Alles andere wäre übertriebene Erwartungshaltung. Ob der ganz große Wurf mit Album Nummer Sieben noch kommen wird? Oder wird ihr drittes Überalbum "In this Light and in this Evening" auf Ewig das persönliche Opus Maximum bleiben?