Da kam einer, sah und siegte. Wobei man dem rotschopfigen Bub an der H&M-Kasse wohl lediglich ein müdes Lächeln geschenkt hätte. Zu lieb, zu nett, zu unspektakulär. Kein Womanizer. Und dann noch Singer/Songwriter! Einer, der sein Herzblut gibt. Der seine Leidenschaft in Töne packt. Und unprätentiös dort angekommen ist, wo er hingehört: An der Spitze des Musikolymps. Als unschuldiger Mittzwanziger. Liegt eben daran, dass Hits wie „Castle on the Hill“ oder „Shape of you“ jedem ins Öhrchen gehen – ob gewollt oder nicht. Dass sie aber ziemlich massenkompatibel sind, muss ja nichts Schlechtes sein. Ein Album mit 16 eingängigen Hits muss man erstmal zusammenklöppeln können. Bisschen Elektro hier, eine Prise Funk dort, Indie als Zuckerperlen mit reichlich Pop verquirlt – fertig ist das britische Erfolgsrezept. Scheint also so, als könnte Mick Jagger sich nun doch endlich mal gemeinsam mit seinen Bandkollegen den Vorbeeten widmen.