©Milena Schlosser
Landesgartenschau Würzburg
[…] „Es kommt auf goldnem Sonnenstrahl / Der Frühling heim in unser Tal, / Er streuet bunte Blumen aus / Und bringet Freud’ in jedes Haus. / Winter, ade! / Frühling, juchhe!“ […]
Muss schon in Würzburg gewesen sein, der gute August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Anders lässt sich seine Lobeshymne „Winter, ade!“ nun wirklich nicht erklären. Man sollte es ihm gleichtun: Ab Mitte April beheimatet Würzburg nämlich die diesjährige Landesgartenschau.
Bis Anfang Oktober erwartet Besucher ein vielfältiges Programm zum Entdecken, Mitmachen, Spielen und Staunen – und das ganz im Zeichen des Schmetterlings, der wie kein anderes Lebewesen Wandel, Agilität und Inspiration symbolisiert. Das Innovative daran? Getreu dem Motto „Wo die Ideen wachsen“ dürfen – lediglich circa zwei Kilometer von der Innenstadt entfernt und auf Augenhöhe mit der Festung Marienberg gelegen – nicht nur seltene Gewächse und farbenreiche Blütenmeere bestaunt, sondern auch „ein Standort für neue Ideen“ erkundet werden, denn das Landesgartenschaugelände entsteht im neuen Stadtteil Hubland auf einer Fläche mit wahrhaftig wechselvoller Vergangenheit. Nun allerdings soll das Areal mit großzügigem Park, diversen Wohnformen, zentralen Einrichtungen und sozialer Infrastruktur Quartier für ungefähr 5.000 Menschen werden, die wiederum Würzburg als Wissens- und Arbeitsstandort stärken.
In so genannten „Wissensgärten“ können Interessierte kreativen Ansätzen und Themenfeldern wie Ernährung, Gesundheit oder Mobilität begegnen, über die man anschließend auch im „Grünen Auditorium“ diskutieren kann. Besonderer Fokus liegt auf dem Klimawandel, der steter Begleiter unserer aktuellen Gesellschaft ist. In den „Zukunftsgärten“ werden visionäre Gebäude präsentiert, zum Beispiel experimentelle Tiny Houses, die nachhaltiges Wohnen auf engstem Raum ermöglichen.
Zudem stehen insgesamt 13 jeweils 14-tägige Themenwochen auf der Agenda: Beispielsweise erfahren Besucher, wie Bäume miteinander kommunizieren und warum man von Bienen lernen kann. Historische Flieger lassen sich bewundern, während man Händels Feuerwerksmusik lauschen darf. Die Themenwochen umfassen die unterschiedlichsten Bereiche – von Kulinarik bis Geschichte, von Natur bis Urbanisierung, von Bewegung bis Forschung. In wechselnden Ausstellungen in der „Blumenhalle“ können floristische Besonderheiten und neueste Trends bestaunt werden – und das in traditionsreichem Gebäude: Jene Halle, zuerst Flugzeughangar, diente den stationierten amerikanischen Soldaten bis 2008 als Sporthalle.
Kartoffelfeld, Galgenberg, Flugplatz, Stützpunkt der US-Streitkräfte: Die wechselvolle Vergangenheit des Geländes lässt sich entlang eines Rundwegs, gespickt mit 15 interaktiven Stelen, nachvollziehen. Wer den historischen Input sacken lassen möchte, darf sich auf Spielfeldern – Beachvolleyball, Boule, Streetsoccer, Tischtennis, Trampolin, Slackline oder Streetball – betätigen oder einfach im Wiesenpark oder in einer Hängematte die Seele baumeln lassen.
Frisch erholt lohnt ein Besuch an einer der Bühnen, die an 179 Tagen ein vielfältiges Programm von Straßenmusik, Varieté, Chansons oder Poetry Slam offerieren. Somit ist die Landesgartenschau Würzburg 2018 viel mehr als eine klassische Schau der Gartenkunst. Bis zum Mi., 11.4., sind Early-Bird-Tickets im Verkauf!