Für viele von uns genügen eigentlich drei Begriffe, um das Wirken von André Lössl in der öffentlichen Wahrnehmung zu beschreiben: Backbone, Music Monks und NU. Die ersten zwei Bands hat André, der in A’burger Muckerkreisen nur als „ALö“ bekannt ist, als Gründungsmitglied und Frontmann über viele Jahre hinweg geprägt und durch seine unvergleichliche Bühnenpräsenz einen großen Anteil zu deren Erfolg beigetragen. Mit NU – Best of Nu-Metal bringt er aktuell die Clubs und Livebühnen der erweiterten Region zum Glühen. Mit unbändiger Kraft und Energie singt und shoutet er zusammen mit seinen Mitstreitern dem Publikum die Messages seiner musikalischen Helden entgegen. Rage Against The Machine, Linkin’ Park, Korn, Slipknot, System Of A Down, Drowning Pool, P.O.D oder Limp Bizkit lauten die Namen, die in Andrés umfangreichem musikalischen Kosmos dabei die Fixsterne darstellen. Und wer ihn einmal live auf oder auch hinter der Bühne erlebt hat, weiß, dass es dieser Herzblutperformer nicht unter 110 Prozent macht, wenn es um Leidenschaft, Professionalität und Performance geht.
Leidenschaft und Profession sind die Attribute, die aber nicht nur den Musiker ALö zusammenfassend charakterisieren, sondern den Menschen André Lössl auch in beruflicher Hinsicht treffend beschreiben. Zum 1.9. hat er nach dem verdienten Ruhestand seines Vorgängers die Agentur ID Marketing übernommen, die für zahlreiche Kreationen und Kampagnen führender Marken der Region und darüber hinaus verantwortlich ist.
Wenn man es durchzieht …
Doch bis zum aktuellen Arbeitsplatz im Chefsessel einer der führenden Kreativschmieden im Rhein-Main-Gebiet hat André einen beeindruckenden Weg absolviert, der ihn über verschiedene Stationen bis hin in die internationale Werbemetropole Frankfurt und nun wieder in Form einer bewussten Entscheidung zurück in die Region führte. Beeindruckend aber auch deshalb, weil seine Vita ganz nebenbei als mutmachendes Beispiel dafür steht, dass ein Karriereweg nicht zwangsläufig nach heutzutage gültigen Schema-Maßstäben absolviert werden muss.
Denn ursprünglich hat ALö, selbst Baujahr 1976, nach dem Schulabschluss mit KFZ-Mechaniker einen Beruf erlernt, der rein gar nichts mit seinem heutigen Tagesgeschäft zwischen Corporate Identity, Key Visuals, Pitches, Markenentwicklung und Werbekampagnen zu tun hat. Dass er in seinem Lehrberuf nicht sehr lange glücklich sein wird, hat André bereits als Azubi bemerkt – und trotzdem durchgezogen, denn vorschnell aufgeben, ist seine Sache nicht. Während des Zivildiensts wird er Co-Frontmann einer größeren Band und kümmert sich dort auch um die Gestaltung des Logos und der Werbemaßnahmen, was im Nachhinein so etwas wie einer Initialzündung gleichkommt.
Eine Freundin verschafft ihm schließlich ein sechsmonatiges Praktikum bei der Frankfurter Werbeagentur Change Communication, wo er erste Erfahrungen in der kreativen Welt der Kampagnen und den Abläufen im Agenturgeschäft sammelt. Bereits nach acht Wochen ereilt ihn hier sein persönlicher und bis heute andauernder „das isses!“-Moment, wieder zwei Monate später legt sein damaliger Chef dem Praktikanten-ALö ein unbefristetes Arbeitspapier auf den Tisch. Es folgen die ersten drei fest angestellten Jahre bei Change, in denen André als Projektmanager in der Traffic-Abteilung die internen Fäden zwischen Beratern und Kreativen in den Händen hält, sechsstellige Budgets verwaltet und schließlich auch als Producer aktiv wird. Im Jahr 2002 wechselt er innerhalb Frankfurts zum weltweit agierenden Top-5-Werberiesen Ogilvy & Mather, bei dem er in den folgenden 15 Jahren nicht nur Tag für Tag sein Herzblut in die Produktionsprozesse kreativer Werbung einbringt und Teil von Kampagnen für Kunden wie Deutsche Bank, IBM, Deutsche Bahn, Siemens und Fraport wird, sondern auch seine persönliche Erfolgsgeschichte weiter vorantreibt: 2010 übernimmt er die Traffic-Leitung, wird Head Of Progress Control und lässt sich nebenbei zum geprüften Medienproduktioner ausbilden.
Alles richtig gemacht, oder?
Für die allermeisten von uns gäbe es an Andrés Stelle in diesem Moment genau zwei Optionen: Entweder das gut dotierte Pferd bis zur Rente genüsslich weiterreiten oder sich beim international aufgestellten Arbeitgeber in noch höhere Etagen performen. Und auch hier beweist uns ALö mit einem eher ungewöhnlichen Move, dass man das alles noch viel besser regeln kann. Denn in ihm brennt neben kreativer Werbung und fetten Grooves noch ein drittes Feuer: seine Heimat, der Bayerische Untermain. Er beschließt kurzerhand, seinen beruflichen Fokus wieder zurück in die Heimat zu verlegen – denn schließlich entsteht auch hier gute Werbung. Seinen Heimathafen findet André bei ID Marketing, und um es im heutigen Sprachduktus zu sagen: „It’s a match!“.
Und nun volle Schubkraft voraus! In der Region und darüber hinaus.
Die Agentur ist seit über 30 Jahren etabliert und war beispielsweise nicht nur maßgeblich an der Kreation und Positionierung der Marke Schlappeseppel beteiligt, sondern liefert Ideen, Kampagnen und Promotion-Maßnahmen für einen beachtlichen Stamm an Kunden wie unter anderem hassia, Bionade, bizzl, Rosbacher, Rapp’s, Campoint oder Univativ. Darüber hinaus kümmert sie sich schon immer auch mit viel Engagement darum, regionale Marken perfekt in Szene zu setzen.
Denn für ID Marketing bedeutet die eigene Philosophie der „nachhaltigen Kommunikation“ eben nicht nur, dass die Botschaften beim Endkunden haften bleiben. Nachhaltigkeit definiert sich im Selbstverständnis der Agentur auch durch regionale Verbundenheit, kurze Wege und die heutzutage so oft vergessene Augenhöhe beim Umgang zwischen allen Beteiligten. Attribute, die nicht nur Kunden wie brass, AVG, Suffel oder Roba sehr zu schätzen wissen, sondern die auch für André die fehlenden Puzzlestücke zum perfekten Arbeitsumfeld darstellten. Kein Wunder also, dass er sich zum finalen Schritt entschlossen hat, die Nachfolge des Firmengründers anzutreten und die Agentur zu übernehmen.
Gemeinsam mit einem hochmotivierten Team gilt es nun, nicht nur die bisherigen Schwerpunktfelder Getränke und Lebensmittel weiter auszubauen und das Stammkundenportfolio gewohnt hochwertig zu betreuen, sondern auch neue Geschäftsfelder in der Region und dem Rhein-Main-Gebiet zu erschließen. Vertrauen kann André Lössl dabei nicht nur auf das bisherige, hochmotivierte Team der Agentur, sondern auch auf einen erfahrenen Stamm an Freelancern, den er sukzessive um Experten und Kontakte seiner bisherigen Laufbahn ergänzt. Die Auswahl seiner projektbezogenen Mitarbeiter kommt dabei in der Regel durch eine Kombination aus Bauchgefühl, Netzwerk und dem eigenen Telefonbuch zustande – für ihn und die Kunden ein absolutes Erfolgsrezept. Denn alle Seiten können sich so sicher sein, dass stets das bestmögliche Team die jeweiligen Belange bearbeitet.
Das zweite Ziel ist für André ebenfalls mehr Herzensangelegenheit als alles andere: Die selbstauferlegte Nachhaltigkeit auszubauen und mit noch mehr Leben zu füllen. So werden nicht nur entsprechende Projekte wie beispielsweise die hassia-Klimakampagne selbstverständlich weitergeführt, sondern auch bei der Auswahl der Werbemittel mehr Augenmerk auf recycelte Materialien und nachhaltige Produktion gelegt. Doch André geht noch einen Schritt weiter und wird zukünftig ein Prozent des gesamten Jahresumsatzes an soziale Projekte in der Region spenden.
Insgesamt eine ganz schön straffe To-Do-Liste für den neuen Chef und sein Team. Glücklich ist da, wer zum Ausgleich ab und zu einer tobenden Menge ein massives Nu-Metal-Brett um die Ohren hauen kann. Denn auch diese Mission wird ALö auf jeden Fall zu Ende bringen, mit Leidenschaft und Profession. Alles richtig gemacht!