Das Zitat aus Steven Spielbergs Kultfilm „Jurassic Park“ von Dr. Ian Malcolm „Erkennen Sie denn nicht die Gefahr, die darin steckt?“, verweist auf das Dilemma des wissenschaftlichen Fortschritts: Sollte der Mensch wirklich alles tun, wozu er theoretisch in der Lage ist? Dieser Frage widmet sich das Stadttheater mit einer beeindruckenden Reihe von klassischen bis zeitgenössischen multimedialen Inszenierungen. Mit der Themenwoche im Januar als Highlight.
Den Auftakt bildet Mary Shelleys „Frankenstein“ in einer Produktion des Theaters Schloss Maßbach am 21.1. Victor Frankenstein erschafft ein Monster und bringt damit eines der berühmtesten Werke der Weltliteratur auf die Bühne. Die Geschichte rückt in den Vordergrund, wie der Ehrgeiz eines Wissenschaftlers zur Schaffung des Unnatürlichen führt und welche moralischen und ethischen Konsequenzen daraus erwachsen.
© Bernd Ottow
Prof. Georg Rainer Hofmann
Am 22.1. flankiert die Vorführung von Christopher Nolans preisgekröntem Meisterwerk „Oppenheimer“ im Casino Filmtheater eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wissenschaft und Verantwortung“. Die Moderation der Gesprächsrunde übernimmt Jörg Fabig, Leiter des Kulturamts Aschaffenburg. Prof. Dr.-Ing. Georg Rainer Hofmann (TH Aschaffenburg, Mitglied der Gemeinsamen Ethikkommission der Hochschulen Bayerns), Liska Suckau (PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Cluster für naturwissenschaftlich-technische Rüstungskontrollforschung) sowie ein weiterer, zu Redaktionsschluss noch nicht feststehender Gast debattieren über Vor- und Nachteile von Wissenschaft und Forschung.
© Uwe Dettmar
Liska Suckau
Am 25.1. folgt Heinar Kipphardts „In der Sache J. Robert Oppenheimer“ in der Inszenierung der BüchnerBühne Riedstadt. Im Mittelpunkt stehen die Untersuchungen der US-Atomenergiekommission gegen den Leiter des Manhattan-Projekts. Das Stück beleuchtet die politische und moralische Zwickmühle der Nutzung von Nuklearwaffen in Zeiten des Kalten Krieges sowie die Spannungen zwischen Wissenschaft, Politik und Ethik. Oppenheimer, der „Vater der Atombombe“, muss sich immer wieder der Frage stellen: Welche Verantwortung trägt der Wissenschaftler für die weitere Nutzung seiner Erkenntnisse?
© Universal Studios
Oppenheimer
In einer realen Gegenwart, in der Pseudowissen und Wissenschaftsleugnung sich als Wolf im Schafspelz der Wissenschaft verkleiden, ist es entscheidend, diese erkennen und entlarven zu können. Das Theater setzt sich mit seiner diesjährigen Reihe „Theater setzt Themen“ bewusst gegen diese Formen der Desinformation ein und möchte zur Aufklärung beitragen.
Die Veranstaltungen bieten unterhaltsame Abende und vor allem tiefgehende Einblicke in Herausforderungen und moralischen Dilemmata.
www.stadttheater-aschaffenburg.de
Die Themenwoche im Schnelldurchlauf
- Frankenstein
Di., 21.1., 19.30 Uhr; Stadttheater, Aschaffenburg
Das Theater Schloss Maßbach zeigt den Romanklassiker als Bühnenadaption.
- Oppenheimer
Mi., 22.1., 19.30 Uhr; Casino Filmtheater, Aschaffenburg
Podiumsdiskussion zum Thema „Wissenschaft und Verantwortung“ mit anschließender Filmvorführung.
- In der Sache J. Robert Oppenheimer
Sa., 25.1., 19.30 Uhr; Stadttheater, Aschaffenburg
Die BüchnerBühne Riedstadt präsentiert das Schauspiel von Heinar Kipphardt.