Der Begriff „Smart City“ beschreibt Ideen und Entwicklungskonzepte, um Städte durch moderne Technologien lebenswerter, effizienter, ökologischer und sozial inklusiver zu gestalten. Ziel ist es, die Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit der Stadt zu steigern. Hierbei kommen Informations- und Kommunikationstechnologien wie Sensoren und das Internet der Dinge (IoT) zum Einsatz, die beispielsweise Daten zu Klima, Bodenfeuchte und Mobilität erheben.
Dialog mit der Stadtgesellschaft
„Statt eine rein technologisch hochgerüstete Stadt zu schaffen, ist es uns wichtig, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen und sie an der Entwicklung unserer Stadt zu beteiligen“, betont Bürgermeister der Stadt Aschaffenburg und Digitalreferent Eric Leiderer. „Deshalb definieren wir unseren Smart-City-Ansatz als Dialog-City-Strategie, der digitale und analoge Aspekte verbindet.“ So konnten die Aschaffenburger mitentscheiden, welche Daten im Smart Data Dashboard bereitgestellt werden sollen. Eine öffentliche Abfrage auf der Beteiligungsplattform „ABstimme“ im Juli 2023 zeigte, welche Daten der heimischen Bevölkerung besonders wichtig sind.
Vom Pilotprojekt Klimadashboard zum Smart Data Dashboard
Im Rahmen des Förderprojekts „TwinBy – Digitale Zwillinge für Bayern“ wurde das Smart Data Dashboard entwickelt, das permanent aktuelle Klimadaten zur Verfügung stellt und kontinuierlich ausgebaut wird. So wurde das anfängliche Klimadashboard zu einem Smart Data Dashboard weiterentwickelt, das nun auch erste Mobilitäts-, Energie- sowie Gebäudedaten enthält und im Internet für jeden einsehbar ist.

© Björn Friedrich
Eric Leiderer
Klimadaten in Echtzeit
In der Pilotphase wurden an vier Standorten (Rathausdach, Bahnhofsvorplatz, Park Schöntal, Damm-Ortsmitte) Klimasensoren installiert, die in Echtzeit Daten wie Temperatur, Niederschlagsmengen sowie Windgeschwindigkeit und -richtung erheben, weitere Aufstellungen sollen im Stadtgebiet erfolgen. Diese Daten helfen, das Mikroklima in der Stadt zu überwachen und die aktuellen Maßnahmen zur Klimaanpassung zu überprüfen. Die erfassten Daten werden mittels LoRaWAN (Long Range Wide Area Network – ein Niedrigenergieweitverkehrsnetzwerk) an eine zentrale Datenbank übertragen und auf dem Smart Data Dashboard visualisiert.
Ein Blick in die Zukunft
Zukünftig sollen weitere Daten zur Parkraumüberwachung, Passantenfrequenz und Gewässer-Pegelstandsüberwachung erhoben werden. Auch wird weiterhin über den Einsatz zur Verbesserung des Verkehrsflusses, Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln und intelligenten Energieverwaltungssystemen nachgedacht. „Wir haben mit dem Klimadashboard die sehr gute Basis geschaffen, auf der wir jetzt aufsetzen und weiterarbeiten können“, freut sich Eric Leiderer.