© Ralph Rußmann
Neverending Vatertag #55: Hausmittel Zitronenfüsse
Zwiebel, zieh dich warm an, die Konkurrenz hängt dir dicht an den Fersen. Nicht unbedingt in der Vielfalt, dafür aber in manchen Einzeldisziplinen. Da kann es urplötzlich eng werden. Also aufgepasst und zugehört! Wer dachte, das war es bereits mit Großmutters Tipps: Hier gibt’s Neuigkeiten von der Hausmitteltheke. Wieder vom Fachmann für den Kenner.
Hat das Kind aufs Neue Fieber und die Eltern keine Lust, dass das Zimmer riecht als hätte gerade eine große Balkanparty mit ordentlich Grillteller Dubrovnik als Hauptmahlzeit stattgefunden, dann sollten alle Betroffenen besser in den Zitronenkorb greifen. Ein weiteres Kapitel aus dem Buch „Fieber senken leicht gemacht“ oder „Was die schöne Apothekerin kann, schafft der gewitzte Obsthändler allemal locker aus der Hüfte.“ Und zunächst ist es dabei völlig Jacke wie Hose, ob es sich um ein Bio- oder ein Standardprodukt handelt. Nur keine Limette oder Grapefruit. Warum die beiden nicht funktionieren, weiß ich allerdings auch nicht.
So. Auf los geht’s los, aber nicht in die Hos’! Zitrone nehmen und zwei ordentliche Scheiben fingerdick abschneiden, auf jeden Fuß eine Scheibe packen, dazu die obligatorische Heilwolle und die beiden Stampfer samt Belag wie immer in ein paar mollig warme Wollsocken packen. Jetzt noch die Bettwurst aufschütteln, einmal tutti-frutti lüften und ab in die Kiste. Auch die Zitrone entfaltet ab sofort ihre unbändigen Kräfte und zieht das Fieber aus dem Kopf direkt in die Füß’. Oder so ähnlich läuft das nun ab. Eine ordentliche Mütze Schlaf später und das Fieber hat es sich in den meisten Fällen wieder anders überlegt. Und in der Kinderbude duftet es in der Früh wie im feinsten Zitruspark. Funktionierte bei Hanni immer prächtig. Bei Bruno auch. Aber nicht immer. Das muss ich der Ehrlichkeit halber hier zugeben. Einen Versuch ist es allerdings allemal wert.
Bruno und ich hören: The Twilight Singers "Dynamite Steps" (SubPop)