Honig bei Herbert
Auf einen gepflegten Herbert kann gerne verzichtet werden. Sag ich mal mit ausgeprägtem Verdacht und ich glaube ich habe recht. Vom Fachmann für den Kenner: Ein Herbert ist ein blitzsauberer Herpes. Der Volksmund ruft mancherorten nur Herbert statt Herpes. Das macht den Herpes nicht besser, aber in jedem Fall etwas lustiger. So viel dazu. Und vielleicht hat das eh schon jeder gewusst. Nicht jeder gewusst hat aber bestimmt, dass bei Herbert im Anmarsch einwandfrei Honig hilft. Fängt der Herpes an zu blühen, schnell den Topf mit Honig aus dem Regal, ein Q-Tipp mit einer Spitze Honig versehen und rauf auf die betroffene Stelle. Und siehe da – Achtung und eine Michael Schanze-Gedächtnis-Rakete: Der Herbert verliert seine unbändige Kraft und hört auf sinnlos zu expandieren, wie damals die Drogeriekette Schlecker. Wieder einmal weiß ich nicht genau, warum das passiert, aber ich habe bei der Knoff-Hoff-Show auch nicht immer alles kapiert und in Chemie bei Schullehrer Rammoser war ich ebenfalls froh, dass endlich der Gnadenpunkt Einzug hielt. Manchmal spüre ich nochmals intensiver, wie froh ich bin, dass ich mein Abitur bereits in der Tasche habe.
Jetzt muss nur noch das Kind Disziplin halten und den Honig schön wirken lassen. Dann wird nicht alles, aber vieles gut. Zumindest der Herbert überlegt es sich ab sofort zweimal. Geordneter Rückzug steht stattdessen auf seinem Nummernschild. Ich reibe mir immer wieder die Augen, aber die Natur hat ein paar Geheimwaffen im Revers, da kann so mancher Apotheker nur ungläubig staunen und die Zofirax-Packung in der Auslage abstauben. Ob es bei einem Herbert, der bereits in voller Blüte steht, ebenfalls hilft, kann ich leider nicht sagen, denn so weit war es hier schon lange nicht mehr. Ich klopfe dreimal auf Holz! Klopf, Klopf, Klopf! Es ist meines Wissens auch egal, ob Wald- oder Blütenhonig. Also keine falsche Bescheidenheit, einfach ausprobieren, sehen und staunen.
Bruno und ich hören: Blink-182 „Take Off Your Pants and Jacket“ (Interscope)