Nach dem großartigen Erfolg im Jahr 2024 geht die Queer Stage in die zweite Runde. Anlässlich des Pride Month Juni gibt es erneut ein Programm, das genauso bunt und vielfältig ist wie das Publikum. Gastgeberin ist wieder die unnachahmliche Giselle Hipps, die den Abend mit Witz, Biss und einer ordentlichen Portion Glamour zusammenhält. Auf dem Line-up: Musik-Comedian Coremy, Slammerin und Autorin Jana Goller sowie Satiriker Christian Ritter. Was hier gefeiert wird, ist Vielfalt in all ihren Formen!
Der Pride Month steht für Sichtbarkeit, Community und den Kampf gegen Diskriminierung. Die Queer Stage macht das auf künstlerischem Weg: nicht belehrend, sondern mit Humor, Selbstironie und Haltung. Queere Bühnenkunst hat seit jeher politische Sprengkraft. Ob Drag, Stand-up oder Spoken Word: Es ist wichtig queere Stimmen sichtbar zu machen – auf der Bühne, im Publikum, im kollektiven Gedächtnis. Pride ist nicht nur Party, sondern Protest. Und das Hofgarten Kabarett bietet eben dafür eine Bühne.
Coremy steht für eine neue Generation queerer Künstlerinnen. Ihre Songs changieren zwischen Comedy und Pop, zwischen Körperpolitik und Chaos im Kopf. Wer sie sieht, erlebt ein musikalisches Feuerwerk mit Hirn – mal begleitet sie sich selbst auf dem Klavier, mal mit der Gitarre, dann wieder auf der Okarina. Ja, wirklich. In ihren Texten geht’s um Beinhaare, systemischen Sexismus, den ganz normalen Selbstzweifel und die absurden Absurditäten des Alltags. Bereits seit 2018 macht sie Bühnen der Republik unsicher, gewann früh Preise, trat bei Night Wash auf und schreibt mittlerweile für die heute show im ZDF.
Jana Goller bringt Slam-Poesie mit Haltung auf die Bühne. Mit ihrem Gespür für Timing und Text balanciert sie zwischen Witz und Weltschmerz, greift queere Erfahrungen auf und verpackt sie in Pointen, die sitzen. Die Autorin aus Wipperfürth ist ein Urgestein der Szene, Finalistin bei NRW-Meisterschaften, Aktivistin in verschiedenen feministischen Projekten und nebenbei auch noch ziemlich lustig. Ihre Texte erzählen vom Mental Load einer queeren Frau, der absurden Bürokratie im Alltag oder davon, wie es ist, in einer Gesellschaft zu existieren, die ständig irgendwo „normal“ sagt, aber selten meint, was sie sagt.
Christian Ritter ist ein echtes Allroundtalent. Als Moderator, Autor, Slammer und Veranstalter ist er seit zwei Jahrzehnten aus der deutschsprachigen Bühnenlandschaft nicht wegzudenken. Sein Markenzeichen: pointierte Satire mit literarischem Anspruch. Seine Texte sind feinsinnig, böse und gleichzeitig zum Brüllen komisch. Ritter moderiert nicht nur die großen Slams in Würzburg und Bamberg, sondern hat mit dem Queer Slam Berlin auch ein eigenes Format für queere Stimmen etabliert. Seine Lesungen gehen auf YouTube millionenfach durch die Decke, seine Bücher sind bissige Gesellschaftsanalysen in Romanform.
Die Queer Stage versammelt musikalische Wucht, sprachliche Präzision, queere Perspektiven und eine Moderation, die garantiert niemanden kaltlässt. Letztere wird genau wie in der ersten Ausgabe von Giselle Hipps übernommen. Giselle ist Drag Queen, Moderatorin, Host verschiedener Formate. Darunter „Dear Diary“ und der „Dragslam“. Das ganze Vierergespann hat also jede Menge Erfahrung und präsentiert einen Abend, der klüger macht und zum Lachen bringt. Wer da nicht hingeht, ist selbst schuld.