Viel Bewegung in der Erthalstraße 16 – und das sowohl personell als auch programmatisch. Nach dem Abschied des langjährigen Theaterleiters Jürgen Overhoff im Anschluss an die letzte Spielzeit hat sich das Erthaltheater an der Spitze neu aufgestellt und geht zudem mit einigen Neuerungen an den Start.
So wird der zwar schon länger existierende, aber bislang eher in zweiter Reihe agierende Förderverein Erthaltheater Aschaffenburg e. V. ein bisschen mehr ins Rampenlicht geschoben und stellt mit Melanie Schmidt (1. Vorsitzende) und Simone Seebacher (2. Vorsitzende) die neue organisatorische und künstlerische Leitung der traditionsreichen Bühne. Zu ihren Aufgaben gehören zukünftig neben der Spielplankonzeption und der gesamten Organisation des Betriebes vor und hinter den Kulissen auch die Punkte Dramaturgie und Presse, die zuletzt in den Händen von Nina Mähliß lagen. Diese hat das Erthaltheater ebenfalls nach mehrjähriger Tätigkeit verlassen.
Erthaltheater
Viele bislang ungewohnte Tätigkeitsfelder für die neue Führungsspitze der beliebten Spielstätte, in die die beiden nach eigener Aussage aber Tag für Tag mehr hineinwachsen. Zu Gute kommen Melanie Schmidt und Simone Seebacher dabei nicht nur ihre Leidenschaft für das Schauspielhaus in der Innenstadt, sondern natürlich auch, dass sie das Theater bereits in- und auswendig kennen: Simone hat 2000 ihre Schauspielausbildung absolviert und ist seit 15 Jahren in zahlreichen Rollen im Erthaltheater zu sehen. Melanie ist bereits seit fünf Jahren dort als Schauspielerin, Choreografin und Regisseurin aktiv. Nun gehen beide zusätzlich in die ehrenamtliche Administration und haben dabei auch direkt einige Neuerungen im Gepäck.
So wird das Erthaltheater seine Spielpläne zukünftig im Drei-Monats-Rhythmus veröffentlichen. Dadurch verschafft sich die Bühne mehr Flexibilität in den Planungen, was auch den jungen Schauspielern und der Steuerung ihrer unterschiedlichen Engagements entgegenkommt. Darüber hinaus trägt das Theater mit dieser Maßnahme dem aktuellen Buchungsverhalten des Publikums Rechnung. Bei der thematischen Ausrichtung wollen Melanie Schmidt und Simone Seebacher überwiegend im Komödienfach bleiben, das Programm aber wieder um gezielt ausgewählte Schulstücke, wie beispielsweise Schillers „Maria Stuart“ und „Das Herz eines Boxers“ ergänzen. Diese Produktionen und die daraus resultierenden Kooperationen mit Schulen der Region waren vor Corona fester Teil des Erthaltheater-Programms und sollen es wieder werden. Ebenso soll die Zusammenarbeit mit lokalen Theatergruppen zukünftig weiter ausgebaut werden. Spannende Gastspiele, eine spezielle Lesereihe sowie gemütliche Nachmittage im Foyer unter dem Motto „Theater, Kaffee & Kuchen“ runden das Programm perfekt ab.
Viel zu tun also für die Herzblut-Theatermacherinnen und ihr Ensemble. Was die gesamte Mannschaft zu leisten imstande ist, hat sie jüngst mit den Premieren von „Die Lüge“ und „Looking for Maria Stuart“ eindrucksvoll bewiesen.
