Es ist der Traum aller Hobby-Kicker, Freizeit-Neymars und „dem SülespielichinnerTelefonzelleKnotenindieBeine“-Sandplatzgenies (inklusive der kompletten FRIZZ-Fußballsachverständigenrunde): Das Handy klingelt, der DFB ist dran, sagt „wir brauchen dich!“ und holt einen endlich in den Kreis der Nationalmannschaft. Für Luise Maier und Leni Wileschek, beides Nachwuchsspielerinnen der Aschaffenburger Viktoria, ist genau dieser Traum jüngst Realität geworden. Sie tragen nun das Trikot mit dem Bundesadler und den zwei Sternen auf der Brust.
Der Unterschied zwischen den beiden Viktorianerinnen und dem großen Rest von uns: Die beiden können wirklich richtig gut kicken, trainieren hart für ihren Erfolg und haben es sich schlicht verdient, das Nationaldress auf dem grünen Rasen zu tragen. Damit das einfach mal klar ist.
Viktoria Aschaffenburg
Doch erst mal der Reihe nach. Luise Maier, Jahrgang 2008, wechselte erst vor dieser Saison von der JFG Westspessart an den Schönbusch und hat bereits in dieser kurzen Zeit nicht nur bei der Viktoria einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihr Vereinstrainer Thomas Raupach lobt auf der vereinseigenen Homepage bereits ihre „brutale“ Entwicklung, ihren Ehrgeiz und ihre Fähigkeit, auf dem Platz auch mal den Takt angeben zu können. Worte, die man sehr oft auch von erfahrenen Bundesligatrainern hört, wenn es um die Beschreibung der Führungsspieler im eigenen Kader geht. Darüber hinaus betont Thomas Raupach in seinem Statement den Lernwillen und die Bodenständigkeit von Luise – und gerade die Kombination dieser beiden Eigenschaften sind wohl die entscheidenden, wenn es um die nachhaltige Entwicklung eines jungen Talentes geht. Dass Luise „alles mitbringt, was es braucht, um erfolgreich zu sein“, ist den Scouts des DFB ebenfalls nicht verborgen geblieben. Sie haben die U13-Außenbahnspielerin bereits für die U14-Nationalmannschaft gesichtet und in die Vorstufe für die U15 aufgenommen. Ob sich Lu, so der Spitzname des Schönbusch-Talents, aus dem erweiterten Kreis des Nationalteams in den Stammkader spielen kann, wird sich laut Trainer Raupach hoffentlich bei den Spielen Anfang 2022 zeigen. Es dürfte also bald rund gehen bei Luise – sowohl bei der Viktoria, als auch im DFB-Dress!
Die zweite im Bunde hat den letzten Schritt aus dem Kader auf den Rasen in der Nationalmannschaft schon nehmen können: Leni Wileschek stand zuletzt bei zwei Testspielen der U16-DFB-Teams gegen Dänemark auf dem Platz und konnte mit ihren Teamkameradinnen stets einen 2:1-Erfolg bejubeln. Die 15-jährige Schülerin, die vor ihrem Wechsel zu Viktoria Aschaffenburg Mitte des Jahres 2019 für die DJK Hain auflief, kämpft regulär mit dem U15-Team in der Regionalliga Bayern um Punkte und gibt sowohl im Verein als auch im Nationaldress eine astreine Rechtsverteidigerin, die auch im Ligaalltag ihren – zumeist männlichen – Gegenspielern alles abverlangt. Die guten Leistungen in der Regionalliga sind auch für ihren Trainer Frank Brunn zum einen die Basis für die weitere positive Entwicklung, zum anderen auch der Grund für die berechtigte Berufung in den Kreis der Nationalmannschaft. Dementsprechend stolz sind Trainer, Mitspieler und der gesamte Verein auf Leni, die sich selbst noch sehr beeindruckt von ihren Einsätzen für Deutschland zeigt: „Es war wirklich etwas Neues für mich und einfach atemberaubend“, gibt sie auf der Homepage der Viktoria einen Einblick in ihre Gedankenwelt nach der Premiere mit dem Adler auf der Brust.
In diesem Sinne ist Luise und Leni umso mehr von Herzen zu wünschen, den Startschuss für möglichst viele weitere erfolgreiche Fußballerinnen „made in Aschebersch“ zu geben. FRIZZ drückt alle Daumen!